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„Wir sind nicht wichtig!“ Zur Bedeutung pädagogischer Fachkräfte für die Partizipation von Kindern in der Gemeinde

Peter Rieker, Rebecca Mörgen, Anna Schnitzer

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Für die Partizipation von Kindern werden im kommunalen Kontext grundsätzlich günstige Bedingungen gesehen und in Untersuchungen entsprechender Angebote hat sich gezeigt, dass pädagogischen Fachkräften dabei eine wichtige Unterstützungsfunktion zukommt. Im vorliegenden Beitrag wird die Bedeutung von Pädagog/inn/en für die Partizipation von Kindern in der Gemeinde mit Bezug auf eine empirische Untersuchung zu Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz analysiert, wobei die Perspektiven beteiligter Kinder, pädagogischer Fachkräfte sowie externer Beobachter/innen einbezogen werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Partizipationsangebote für Kinder durch Pädagog/inn/en in verschiedener Weise stark vorstrukturiert werden, wobei für Kinder, Fachkräfte und Beobachter/innen jedoch unterschiedliche Aspekte relevant erscheinen. Während Kinder die Vorstrukturierung durch Fachkräfte durchaus als hilfreich und entlastend erleben, stehen für pädagogische Fachkräfte die Diskrepanzen zu eigenen Ansprüchen, möglichst wenig strukturierend einzugreifen, im Vordergrund. Erhebliche Differenzen zeigen sich darüber hinaus für verschiedene Kontexte der Partizipation. So bieten pädagogische Schonräume, z.B. in Projekten der außerschulischen Bildung, für Kinder günstigere Entfaltungsmöglichkeiten als öffentliche, erwachsenenzentrierte Settings, die für alle Beteiligten mit diversen Darstellungszwängen verbunden sind.

Schlagwörter: Partizipation, Kinder, Gemeinde, Fachkräfte

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“We are not important!” The Relevance of Pedagogues for Communal Participation of Children

Abstract

In the communal context, favourable conditions for the participation of children can basically be ascertained and research on corresponding offers has shown that pedagogues play an important supporting role herein. In the contribution at hand, the importance of pedagogues for the participation of children on a communal level is analysed with respect to an empirical study on participation of children and youths in Switzerland, in which the perspectives of the involved children, pedagogical professionals, and external observers were included as well. The results illustrate that offers of participation intended for children are heavily pre-structured by professionals in various ways, whereas there are different aspects of relevance for each party: children, professionals, and observers. While children experience processes of pre-structuring on behalf of professionals indeed as helpful and relieving, pedagogical professionals focus mainly on discrepancies which are related to their own standards, i.e. to intervene as little as possible structurally. There are considerable differences that become apparent for different contexts of participation, too. Pedagogical sheltered environments offer children in projects of extracurricular education, for example, a more favourable scope than public, adult-centred settings, which are associated with diverse constraints in regard to representation for all participants.

Keywords: Participation, children, community, pedagogical professionals

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Bibliographie: Rieker, Peter/Mörgen, Rebecca/Schnitzer, Anna: „Wir sind nicht wichtig!“ Zur Bedeutung pädagogischer Fachkräfte für die Partizipation von Kindern in der Gemeinde, Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2-2016, S. 225-240. https://doi.org/10.3224/diskurs.v11i2.23657


Literaturhinweise