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Führt die Neuordnung der Berufsaufsicht und externen Qualitätskontrolle der Wirtschaftsprüfer nach dem APAReG zu einer erhöhten Prüfungsqualität?

Patrick Velte, Martin Stawinoga

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Abstract


Zusammenfassung

Die Ausgestaltung des Systems der externen Aufsicht und Qualitätskontrolle im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reputation gesetzlich vorgeschriebener Abschlussprüfungen aufseiten der Öffentlichkeit. In diesem Kontext stellt sich die grundsätzliche Frage, ob die externe Qualitätskontrolle der Wirtschaftsprüfer im Sinne einer Selbstverwaltung verankert oder unter staatliche Aufsicht gestellt wird. Wenngleich das Prinzip der Selbstverwaltung des Berufsstands eine hinreichende Flexibilität und Expertise der Qualitätskontrolle gewährleistet, wurde die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit dieser externen Überwachungstätigkeit in jüngerer Zeit zunehmend in Frage gestellt. Als Reaktion auf den Abschluss der europäischen Prüferreform im Jahre 2014 wurde zum Ende des Jahres 2015 auf nationaler Ebene eine weitreichende Anpassung der präventiven und anlassbezogenen Berufsaufsicht durch das Abschlussprüferaufsichtsreformgesetz (APAReG) vorgenommen. Prüfungsgesellschaften, die Unternehmen des öffentlichen Interesses nach § 319a HGB prüfen, werden durch eine neue Abschlussprüferaufsichtsstelle (APAS) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) überwacht. Kontrovers diskutiert wird, welche Ausstrahlungswirkungen auch auf Nicht-§ 319a HGB-Mandate bzw. mittelständische Prüfungsgesellschaften zu erwarten sind. Der vorliegende Aufsatz geht nach einer agency-theoretischen Fundierung und einer Analyse der normativen Entwicklung auf die empirische Prüfungsforschung am US-amerikanischen Kapitalmarkt zur ökonomischen Wirkung von Untersuchungen des Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB) ein. Ferner werden ausgewählte Regulierungen der präventiven und anlassbezogenen Berufsaufsicht nach dem APAReG kritisch vor dem Hintergrund der Verhältnismäßigkeit gewürdigt.

Schlagworte: Wirtschaftsprüfung, Abschlussprüferaufsicht, Staatliche Regulierung, Prüfungsqualität

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Does the reorganization of auditor oversight and external quality control in Germany according to the APAReG lead to increased audit quality?

Abstract

The design of the external inspections and quality control of auditing process contributes to the credibility of statutory annual audits. The external inspection can be basically conducted either in form of self-administration or take place under a regulatory oversight. Although the self-administration is characterized by a considerable level of flexibility, the independence and credibility of the external oversight has been recently questioned. As a reaction to the European audit reform the German legislator has changed the national auditing regulation in December 2015 and implemented an independent state supervision authority, which especially oversees the auditing process of public interest entities (PIEs). Auditors entrusted with the assurance of PIEs are subject to the supervision by the newly implemented authority (so called Abschlussprüferaufsichtsstelle – APAS) organized under the German Federal Office for Economic Affairs and Export Control. One of the main issues under discussion is the spillover effect of this regulatory reform on the external oversight of the assurance of non-PIEs. Based upon the agency theory this article investigates, how this European regulatory reform has been transformed into the national auditing regulation in Germany and includes the results of the empirical audit research for the USamerican Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB). Under special consideration of commensurability several selected aspects of the auditor oversight regulation reform will be discussed.

Keywords: Auditing, auditor oversight system, government oversight, audit quality

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Bibliographie: Velte, Patrick/Stawinoga, Martin: Führt die Neuordnung der Berufsaufsicht und externen Qualitätskontrolle der Wirtschaftsprüfer nach dem APAReG zu einer erhöhten Prüfungsqualität?, dms, 1-2016, S. 135-159. https://doi.org/10.3224/dms.v9i1.23646

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Literaturhinweise