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Konzeptualisierung und Vergleich der Autonomie internationaler Verwaltungen

Michael W. Bauer, Jörn Ege, Nora Wagner

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Abstract


Zusammenfassung

Wird eine verwaltungswissenschaftliche Perspektive für die Analyse von internationalen Organisationen fruchtbar gemacht, kann als Ausgangspunkt die Annahme dienen, dass die Leistungsfähigkeit internationaler Organisationen mit der Qualität ihrer internen Organisationsstrukturen sowie personellen und sachlichen Ressourcen zusammenhängt. Bisher gibt es aber kaum verwaltungswissenschaftliche Studien, die sich systematisch-vergleichend mit internationalen Organisationen und ihren Verwaltungsstäben auseinandersetzen. Dabei gilt, dass je mehr internationale Organisationen mit Policy-Gestaltungsaufgaben betraut werden, sich desto drängender Fragen nach deren politisch-administrativer Führung, demokratischer Legitimation und nach der Verselbständigung ihrer Verwaltungsstäbe stellen. Hier setzt der vorliegende Beitrag an. Es wird ausgelotet, ob und mit welchem analytischen Gewinn das klassische Konzept der Verwaltungsautonomie auf die Verwaltungsstäbe internationaler Organisationen übertragen werden kann. In einem ersten Schritt werden dazu die theoretischen Grundlagen der Autonomie von Verwaltungen diskutiert und, darauf aufbauend, ein Vorschlag entwickelt, wie die Autonomie internationaler Verwaltungsstäbe angemessen konzeptualisiert werden kann. In einem zweiten Schritt wird dann die Verwaltungsautonomie für 20 internationalen Organisationen operationalisiert und präsentiert, sowie anhand der Autonomiewerte zweier Verwaltungen illustriert, inwieweit die Ergebnisse geeignet sind, um Aussagen über die konkreten administrativen Gestaltungsmöglichkeiten internationaler Verwaltungen zu machen.

Schlagworte: Internationale Organisationen, Internationale Sekretariate, Verwaltungsautonomie

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Conceptualizing and comparing the autonomy of International Public Administrations

Abstract

When analyzing international organizations from a Public Administration perspective, the basic assumption is that organizational capacities are closely linked to the quality of their internal structure, as well as personnel and material resources. So far, however, only a limited number of studies have focused on international organizations and their secretariats from a Public Administration perspective. The more international organizations are entrusted with policy-making tasks, the more questions arise about their political-administrative leadership, their democratic legitimation, and the autonomy of their administrations. This article contributes to the current debate by proposing how the classic concept of bureaucratic autonomy can be applied to the secretariats of international organizations. First, we give an overview of the major theoretical approaches to organizational autonomy in order to conceptualize international bureaucratic autonomy and its components. In a second step, we develop an indicator-based measurement strategy in order to empirically capture bureaucratic autonomy. On the basis of data collected for 20 international organizations, we present descriptive empirical results and illustrate the usefulness of our approach for informing expectations about bureaucratic behavior in concrete policy-making situations.

Keywords: International Organizations, International Secretariats, Bureaucratic Autonomy

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Bibliographie: Bauer, Michael W./Ege, Jörn /Wagner, Nora: Konzeptualisierung und Vergleich der Autonomie internationaler Verwaltungen, dms, 2-2017, S. 191-210. https://doi.org/10.3224/dms.v10i2.02

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Literaturhinweise