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Die Elektronische Aufenthaltsüberwachung in Deutschland. Die Fallkonferenzen als entscheidendes Koordinationsinstrument einer progressiven Policy-Maßnahme im Strafsystem? / Electronic monitoring in Germany – The case conferences as a decisive coordination instrument for a progressive policy measure in the penal system?

Anna-Lena Wiegand, Nadin Fromm

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Abstract


Beitrag auf dem DVPW-Blog

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Zusammenfassung

Die in Deutschland im Jahr 2011 gesetzlich eingeführte elektronische Aufenthaltsüberwachung (EAÜ) bietet die technische Voraussetzung zur Überwachung entlassener Straftäter*innen mit negativer Legalprognose. Dies betrifft insbesondere Sexualstraftäter*innen und betont den Ausnahmecharakter der EAÜ als ultima ratio in Deutschland. Das Bundesland Hessen als Pionier der elektronischen Überwachung in Deutschland setzte in der Vergangenheit institutionelle Maßstäbe für die bundesweite Implementation. Bei der praktischen Umsetzung sind Akteur*innen verschiedener Behörden beteiligt, die bei sog. Fallkonferenzen über den EAÜ-Einsatz entscheiden. Die Fallkonferenzen wurden erst mit der Einführung der EAÜ ins strafrechtliche SanktionssystemDeutschland initialisiert. Sie sind ein innovatives, bisher wenig erforschtes Instrument einer ressortübergreifenden Verwaltungskoordination. Im vorliegenden Beitrag werden auf Basis von Interviews mit Expert*innen einer exklusiv besetzten Stichprobe sowie mit Hilfe des akteurzentrierten Institutionalismus die Bedeutung der Fallkonferenzen für die erfolgreiche Koordination der EAÜ exploriert.

Schlagworte: Elektronische Aufenthaltsüberwachung, Hessen, Fallkonferenzen, Akteurzentrierter Institutionalismus, Evaluation Policy-Maßnahme

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Electronic monitoring in Germany – The case conferences as a decisive coordination instrument for a progressive policy measure in the penal system?

Abstract

The electronic monitoring (EAÜ), introduced by law in Germany in 2011, offers the technical prerequisites for monitoring released criminals with a negative legal prognosis. This applies, in particular, to sex offenders and emphasizes the exceptional nature of the EAÜ as ultima ratio in Germany. The federal state of Hesse is a pioneer in electronic surveillance in Germany and has set institutional standards for nationwide implementation in the past. Actors from various authorities are involved in the practical implementation, who decide on the use of the EAÜ at so-called case conferences. The case conferences were solely initiated with the introduction of the EAÜ into the criminal sanctions system in Germany. They are an innovative instrument of cross-departmental administrative coordination. This article explores the importance of case conferences for the successful coordination of the EAÜ based on interviews with experts from an exclusively selected sample and with the help of actor-centred institutionalism.

Keywords: Electronic monitoring, State of Hesse, case conference, actor-centered approach, evaluation policy measure

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Bibliographie: Wiegand, Anna-Lena & Fromm, Nadin (2023). Die Elektronische Aufenthaltsüberwachung in Deutschland. Die Fallkonferenzen als entscheidendes Koordinationsinstrument einer progressiven Policy-Maßnahme im Strafsystem?. dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 16(1-2023), 166-188. https://doi.org/10.3224/dms.v16i1.10

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Literaturhinweise