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Das autoritäre Subjekt zwischen Kontinuität und Wandel

Julia Rasp

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Abstract


Zusammenfassung

Der Beitrag sucht nach aktuellen Erklärungsversuchen für die Verbreitung autoritärer Einstellungen. Ausgehend von ungleichheitstheoretischen Ansätzen, die alleine nicht plausibel machen, weshalb Menschen sozio-ökonomischen Krisenerfahrungen autoritär und nicht durch das Eintreten für Gerechtigkeit begegnen, erscheint das Erklärungspotential einer stärker psychoanalytisch entwicklungspsychologischen und kritisch theoretischen Perspektive attraktiv. Es gilt zu fragen, inwiefern die gesellschaftlichen Verhältnisse durch den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung hindurch bereits die Konstitution der Subjekte beeinflussen. In den Fokus geraten strukturelle Zwänge, die prägend für die frühkindliche Entwicklung sind und auch heute die Herausbildung autoritärer Persönlichkeitsmuster begünstigen. An die Stelle des väterlich autoritären Erziehungsstils, mit dem die psychoanalytisch informierte Kritische Theorie die Möglichkeit autoritärer Charaktere in der Mitte des 20. Jahrhunderts begründete, sind ökonomische Konkurrenz- und Leistungsnormen getreten, die unterschiedlichste Lebensbereiche beeinflussen und in Form einer de-personalisierten Autorität auf die Subjekte wirken. Auf dieser theoretischen Basis werden abschließend kursorisch Möglichkeiten diskutiert, autoritären Überzeugungen entgegenzuwirken.

Schlagwörter: Kritische Theorie; Psychoanalyse; Autoritäre Persönlichkeit; Frühkindliche Entwicklung; Gesellschaftlicher Wandel

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Bibliographie: Rasp, Julia: Das autoritäre Subjekt zwischen Kontinuität und Wandel, Soziologiemagazin, 1-2022, S. 19-37. https://doi.org/10.3224/soz.v15i1.03

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Literaturhinweise