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Intersektionale Genealogien von Intersektionalität. Europäisch-jüdische Erfahrung, African American Women’s History und Gerda Lerners „Black Women in White America“ (1972)

Vera Kallenberg

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Anknüpfend an aktuelle Forschungen, die Intersektionalität für jüdische Studien und Antisemitisforschung adaptieren, zeigt dieser Essay die Verflechtung zwischen europäisch-jüdischer Erfahrung und der Entstehung der Black Women’s history in den USA zu Beginn der 1970er Jahre. Dabei fokussiert er Leben und Wirken Gerda Lerners, eine der maßgeblichen Protagonistinnen der Frauengeschichte in den USA und darüber hinaus. Am Fall von Lerners „Black Women in White America“ (1972), eine der ersten Anthologien zur Geschichte Schwarzer Frauen in den USA, erweitert der Beitrag zum einen bisherige Genealogien von Intersektionalität, indem herausgearbeitet wird, wie eine aschkenasische-jüdische Frau Wiener Herkunft eine race und class bewusste Frauengeschichte entwickelte und damit eine intersektionale Frauengeschichte avant la lettre praktizierte. Zum anderen zeigt es „Black Women in White America“ als einen der ersten Austragungsorte von Konflikten um die Legitimität von Sprechpositionen und das Eigentum an intellektueller Arbeit, wie sie heute prominent verhandelt und mit aller Schärfe geführt werden.

Schlagwörter: Intersektionalität; Schwarze Frauengeschichte; europäisch-jüdische Erfahrung; feministische Geschichtsschreibung; Gerda Lerner

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Genealogies of Intersectionality. European Jewish Experience, African American Women’s History, and Gerda Lerner’s “Black Women in White America” (1972)

Abstract

Following on from recent research that applies the concept of intersectionality to Jewish studies and antisemitism research, this essay demonstrates the entanglement between European Jewish experience and the emergence of Black Women’s history in the United States in the early 1970s. To this end, it focuses on the life and work of Gerda Lerner, one of the definitive protagonists of Women’s history in the United States and elsewhere. Taking Lerner’s “Black Women in White America” (1972), one of the first anthologies of African American history in the U.S., as a case study, the essay, first, expands on previous genealogies of intersectionality by elaborating on how an Ashkenazi Jewish woman of Viennese descent developed a race and class conscious women’s history and thus practiced intersectional women’s history avant la lettre. Second, it shows “Black Women in White America” was one of the earliest arenas where disputes about the legitimacy of speaking positions and the ownership of intellectual labor were fought, similar to those prominently debated and fiercely contested today.

Keywords: Intersectionality; Black women’s history; European-Jewish experience; Feminist historiography; Gerda Lerner

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Bibliographie: Kallenberg, Vera: Intersektionale Genealogien von Intersektionalität. Europäisch-jüdische Erfahrung, African American Women’s History und Gerda Lerners „Black Women in White America“ (1972), FZG – Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, 2022, S. 55-72. https://doi.org/10.3224/fzg.v28i1.04

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Literaturhinweise