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Von der Entfremdung zur Verfremdung. Das epische Theater zwischen Kunst und Marxscher Sozialtheorie

Annabell Lamberth, Philip Dingeldey

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Abstract


Zusammenfassung

Mit dem epischen Theater schuf Bertolt Brecht Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue, experimentelle Form des Theaters, die darauf abzielt, die Zuschauer*innen zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen der Gesellschaft anzuregen, also nicht nur Soziales in Kunstform zu behandeln, sondern die Gesellschaft selbst in den Reflexionsprozess zu integrieren. Um dies zu erreichen, setzte er Techniken zur Desillusionierung und Verfremdung ein. Bei Brechts Stücken handelt es sich um Kunstformen, die sozial intervenieren und daher nicht nur der literatur- und theaterwissenschaftlichen, sondern auch der sozialwissenschaftlichen Betrachtung bedürfen. Hierzu liest der vorliegende Aufsatz den Künstler Brecht als Sozialtheoretiker und untersucht, inwiefern die Entfremdungsproblematik bei Marx und die Verfremdung bei Brecht in Verbindung stehen und inwieweit die Verfremdungseffekte die Entfremdungsproblematik zu lösen versuchen. Methodisch wird theorievergleichend und analytisch vorgegangen – was die Beziehung von Marx‘ Entfremdungstheorie und Brechts epischen Theater betrifft. Beispielhaft wird das Verhältnis von Ent- und Verfremdung anhand des Stücks Der gute Mensch von Sezuan beleuchtet.

Schlagwörter: Theater, Entfremdung, Verfremdung, künstlerische Intervention, Marxismus

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Bibliographie: Lamberth, Annabell/Dingeldey, Philip: Hegemoniale Ablehnung der kritischen Kunstsoziologie Adornos. Kritische Diskursanalyse der Nutzung des Kulturindustrie-Konzepts im deutschsprachigen soziologischen Diskurs, Soziologiemagazin, 1-2023, S. 41-64. https://doi.org/10.3224/soz.v16i1.04

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Literaturhinweise