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Das nachkoloniale Afrika

Hans-Hermann Hartwich

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Abstract


Zusammenfassung

Der erkenntnisleitende Ausgangspunkt dieses Lehrbuchs ist die Frage nach den Ursachen der afrikanischen Unterentwicklung und Außenabhängigkeit, von grassierender Armut und Verschuldung, von Krieg und Staatszerfall. Dabei wird bei allen sieben Kapiteln/Sachthemen zwischen drei nachweisbaren Formen von Ursachen unterschieden: strukturelle Faktoren wie Klima, geographische Lage und Aids, exogene Faktoren wie Sklavenhandel, kolonialherrschaftliche Unterwerfung sowie ungünstige „terms of trade“ und nicht zuletzt endogene oder selbstverschuldete. An Fallbeispielen misslungener postkolonialer Entwicklung (ethnisch-politische Konflikte) in Kenia, Äthiopien, Sudan und Ruanda zum einen, an Ländern wie Simbabwe (Fall von politischer Selbstzerstörung durch Diktatur), Somalia (Neo-Patrimonialismus), und Kongo (Staatskollaps wegen „kleptokratischer“ Misswirtschaft) zum anderen wird deutlich gemacht, dass die endogenen Ursachen oftmals von dominanter Bedeutung sind. Das gilt auch umgekehrt für die erfolgreichen Länder: Nicht etwa Rohstoffreichtum, sondern „good governance“ als Merkmal für das Elitenverhalten erklärt großen Teils die heraus-ragende wirtschaftliche und politische Leistung der sechs Erfolgsfälle: Südafrika, Botswana, Mauritius, Mali, Benin und Ghana. Besondere Hervorhebung verdient die intensive Auseinandersetzung der Autoren mit einem der vertracktesten Probleme Afrikas – der Ethnizität, d.h. der Bedeutung von ethnisch-kulturell geprägten Verhaltensweisen in Krisensituationen.

Schlagwörter: Afrika, Entwicklung, Postkolonialismus, Ethnizität, Weltwirtschaft, Globalisierung


Literaturhinweise