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Auf dem „Schlachtfeld der Leistungsgesellschaft“. Über Michael J. Sandel „Vom Ende des Gemeinwohls“

Stefan Hradil

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Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Das immer wieder wiederholte Hauptargument des Buches ist, dass die Meritokratie sowohl „oben“ als auch „unten“ in der Gesellschaft zu unhaltbaren Missständen führe. Die hohen Einkommen und das hohe Prestige von Menschen mit überlegener Leistungsfähigkeit verführe diese „Elite“ zu glauben, sie hätten ihre Privilegien auch verdient. Ihre Bevorzugung blende ihre Start- und Konkurrenzvorteile – etwa durch Herkunft, Rasse, Glück oder den schieren Zufall, jeweils begehrte Leistungen anbieten zu können – aus ihrem Gesichtsfeld aus. Das erzeuge Überheblichkeit und Maßlosigkeit. Infolgedessen steige die soziale Ungleichheit, aber auch die Verachtung und Unnachsichtigkeit gegenüber denjenigen, die weniger zu leisten imstande seien. Aber selbst für die Privilegierten wirke sich die Leistungsgesellschaft oft erdrückend, ja nicht selten geradezu selbstzerstörend aus. Ein System, das „die besten Köpfe“ rühmt und belohnt, ist „dafür anfällig, den Rest implizit oder explizit als „rubbish“ also „Müll“ herabzusetzen. „Unten“ in der Gesellschaft bleibt, Sandel zufolge, den Unterlegenen gerade in einer Leistungsgesellschaft weder Selbstachtung noch Respekt.

Schlagwörter: Leistungsprinzip, Gemeinwohl, Privilegien, Eliten, US-Gesellschaft

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Bibliographie: Hradil, Stefan: Auf dem „Schlachtfeld der Leistungsgesellschaft“. Über Michael J. Sandel „Vom Ende des Gemeinwohls“, GWP – Gesellschaft. Wirtschaft. Politik, 3-2021, S. 471-478.
https://doi.org/10.3224/gwp.v70i3.15

Literaturhinweise