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Über Cannae und Waterloo nach PISA. Unsere Schulen auf dem Weg in den Nihilismus

Josef Zellner

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Abstract


Aus dem Text

Die Zeit der Curricula brach an. Idealiter wollte perfektioniertes Curriculum-Denken dafür sorgen, dass um 8.45 Uhr eines bestimmten Schultages an allen Schulen einer Schulart der gleiche Stoff unterrichtet würde. Am konsequentesten beschritten die Franzosen aufgrund ihrer cartesianisch-zentralistischen Tradition diesen Weg. Doch auch in den deutschen Lehrplänen wimmelte es von Lernzielen aller Art, von Grobzielen und Feinzielen, von über- und untergeordneten Lernzielen, von Schritten zur Erreichung von Lernzielen, von Teilschritten zur Erreichung von Teillernzielen und von der Untergliederung der Teilschritte zur Erreichung von Teillernzielen in infinitesimale Subteilschrittverästelungen. Und über allem wachte als gesellschaftliche Korrekturinstanz das gestrenge Auge des jeweiligen Kultusministeriums, auf dass die Curricula punktgenau umgesetzt würden. Gesellschaftliche Mehrheiten, die organisierte veröffentlichte Meinung oder wenigstens fortschrittliche Pädagogikprofessoren wollten Bildung als punktgenau durchgeplanten Prozess organisieren, auf dass durch die allgemeine Anwendung perfektionierter Methoden alle die besten würden.

Schlagwörter: Schule, Bildungspolitik, Curriculumentwicklung, Schulreform


Literaturhinweise