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Cancun gescheitert – ein Signal der Verzweiflung an die Industriestaaten

Rainer Tetzlaff

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Abstract


Aus dem Text

Nur selten einmal werden reale Interessenkonflikte zwischen Staaten aus dem Norden und denen aus dem Süden so transparent, wie jüngst im mexikanischen Cancun geschehen, wo am 14. September 2003 eine Mammutkonferenz von 146 Staaten wegen unvereinbarer Standpunkte regelrecht platzte ... Es war ein Gipfel der Heuchelei: Seit Jahren fordern die Reichen von den Armen offene Grenzen, während sie selbst Bauern und andere Branchen immer absurder subventionieren. Im Jahr 2002 hatte die US-Regierung ein neues Farmgesetz erlassen, das vorsieht, in den kommenden zehn Jahren die Subventionen für die Farmer um 70% auf insgesamt 190 Milliarden Dollar aufzustocken. Diese Zuschüsse machen etwa die Hälfte des Nettoeinkommens der US-Bauern aus. Die EU-Bauern werden neuerdings nicht mehr durch garantierte Mindest- oder Interventionspreise für ihre Produkte subventioniert …, sondern werden für ihre Leistungen im Umwelt- und Naturschutz bezahlt sowie für „Landespflege“. Aber das hohe Niveau der Subventionen soll erhalten bleiben.

Schlagwörter: WTO, USA, EU, Dritte-Welt, Entwicklungsländer, Landwirtschaft, Subventionen, Markt, Liberalisierung, Protektion


Literaturhinweise