Open Access Freier Zugang (Open Access)  Eingeschränkter Zugriff Zugang für Abonnent*innen oder durch Zahlung einer Gebühr

Alles nur Zusammenbruch? Ein Vorschlag zur Anwendung des Weltökologie-Ansatzes für empirische Gegenwartsforschung

Axel Anlauf

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

-----

Zusammenfassung

Ausgehend von einer kurzen Darstellung zentraler Begriffe in dem von Jason Moore geprägten Weltökologie-Ansatz, bemüht sich der Artikel einige Missverständnisse in der deutschen Rezeptionsdebatte zu klären. Er zeigt, dass der Weltökologie-Ansatz nicht bloß eine (ökologische) Zusammenbruchs-Theorie ist, sondern wichtige Impulse für die Forschung zu Ressourcenpolitik und globalen Ungleichheiten liefern kann. Ein zentraler Fokus liegt herbei auf dem Begriff der commodity frontier und der Aneignung natürlicher Ressourcen für die Kapitalakkumulation. Aufgrund der starken Strukturorientierung im Weltökologie-Ansatz, plädiert der Artikel für eine Weiterentwicklung um weitere Theorie-Stränge. Mit Hilfe der Forschung zu Warenketten bzw. Produktionsnetzwerken und der materialistischen Staatstheorie entwickelt er einen Forschungsrahmen, der es ermöglicht, gesellschaftliche Kräfteverhältnisse auf verschiedenen Ebenen in die Analyse von Rohstoffflüssen zu integrieren. Dies ebnet den Weg zu einer ergebnisoffenen Gegenwartsforschung und einer Operationalisierung abstrakter Kategorien wie cheap nature.

Schlagwörter: Weltökologie, commodity frontier, gesellschaftliche Kräfteverhältnisse, Stoffströme, globale Produktionsnetzwerke

-----

Just Another Breakdown Theory? A Suggestion for Implementing the World-Ecology Framework in Empirical Contemporary Research

Summary

Based on a short introduction to central terms of the world-ecology approach, this article seeks to clarify several misunderstandings in the German reception of this new framework. It argues that the world-ecology approach is not just an (ecological) theory of capitalist breakdown, but offers important impulses for research on the politics of natural resources and global inequalities. A central focus is on the term “commodity frontier” and the appropriation of natural resources for capital accumulation. Acknowledging a strong structural orientation in the world-ecology approach, the article argues for a combination with other theoretical strands. With the help of materialist state theory and research on commodity chains or production networks, it develops a research frame that integrates the analysis of the balance of social forces on different scales into the analysis of raw material flows. This allows for open-ended contemporary research and an operationalisation of rather abstract categories, such as cheap nature.

Keywords: world-ecology, commodity frontier, balance of social forces, raw material flows, global production networks

-----

Bibliographie: Anlauf, Axel: Alles nur Zusammenbruch? Ein Vorschlag zur Anwendung des Weltökologie-Ansatzes für empirische Gegenwartsforschung, PERIPHERIE – Politik • Ökonomie • Kultur, Nr. 167+168 (2-2022), S. 324-345. https://doi.org/10.3224/peripherie.v42i2.05

-----

Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 24.01.2025 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung 4.0 International) verfügbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.


Literaturhinweise