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Monitoring in der Politischen Theorie. Wie wir Theorien aus anderen Disziplinen erfassen und im Fach aufbereiten

Alexander Weiß

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Abstract


Zusammenfassung

Es wird vorgeschlagen, neben der Konstruktion von Theorien und der politischen Ideengeschichte als drittes Aufgabenfeld der Subdisziplin ,Politische Theorie‘ das Monitoring, also das Wahrnehmen und Verarbeiten fachfremder Theorien anzuerkennen und methodisch-reflexiv zu erfassen. Dazu werden begriffliche und analytische Vorschläge gemacht, die auch die Frage betreffen, wie gutes Monitoring zu verfahren hat. Als ‚dynamisches Monitoring‘ wird das Wahrnehmen von Theoriegeschehen über einen längeren Zeitraum im Gegensatz zu einmaligem Bezug zu fachfremden Theorien bezeichnet; ‚komplexes Monitoring‘ findet statt, wenn nicht nur isolierte Theoriesätze, sondern größere Zusammenhänge aus fachfremden Theorien durch die Politische Theorie verarbeitet werden. Anschließend werden einige Konsequenzen für das Fach diskutiert, die sich aus den Anforderungen an Monitoring ergeben. Abschließend wird ein Ausblick auf eine politische Theorie des Monitorings gegeben. Das Hauptargument ist, dass gesellschaftliche Pluralisierung mit kognitiver Pluralisierung einhergeht und die Politische Theorie mit einer kontinuierlichen Bereitstellung neuer theoretischer Sprachspiele reagieren sollte.

Schlüsselwörter: Politische Theorie, Subdisziplin, Politikwissenschaft, Interdisziplinarität, Monitoring

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Abstract

This article suggests to accept monitoring, the recognition and adaptation of theories from other disciplines, as a third function of Political Theory besides the construction of own theories and the history of ideas. Some conceptual and analytical propositions concerning the quality of monitoring are presented. ’Dynamic monitoring’ is the continuous observation of theories in other disciplines in contrast to singular references to theories; ‘complex monitoring’ takes place when larger elements than isolated theorems are considered. A discussion of some consequences for the discipline follows. The article ends with a prospect to a political theory of monitoring. The main argument is that the pluralization of society involves cognitive pluralization. Political theory should react to this process by continuously providing new theoretical language games.


Literaturhinweise