Open Access Freier Zugang (Open Access)  Eingeschränkter Zugriff Zugang für Abonnent*innen oder durch Zahlung einer Gebühr

Genügt die PKW-Maut den eigenen Ansprüchen?

Nicolai Dose, Leon Arvid Lieblang

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Mit dem Infrastrukturabgabengesetz wurde eines der umstrittensten Vorhaben der laufenden Legislaturperiode verabschiedet. Während vor allem der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, in ihm eine Möglichkeit zur europarechtskonformen Ausweitung der Nutzerfinanzierung deutscher Fernstraßen sieht, rief das Gesetz national und europaweit viel Kritik hervor, die sich vor allem auf die fehlende Europarechtskonformität bezieht. Denn mit der Maut würden Ausländer ungerechtfertigt benachteiligt. Die Kritik an dem Gesetz sollte jedoch auch andere Aspekte systematisch in den Blick nehmen. An diesem Punkt setzt der vorliegende Beitrag an: Auf der Grundlage eines problemorientierten Ansatzes der Gesetzesfolgenabschätzung wird zunächst die Steuerungskonzeption des Gesetzes herausgearbeitet. Sie ist Ausgangspunkt für eine umfassende Analyse der intendierten Wirkungen und nichtintendierten Nebenfolgen. Das Ergebnis der Analyse ist eindeutig: Neben der zweifelhaften Europarechtskonformität werden insbesondere der unzureichende Problemlösungsbeitrag des Gesetzes (Generierung von geringen zusätzlichen Mitteln bei hohem Aufwand und gemessen an der Abnutzung der Straßen übermäßige Belastung von PKW-Haltern) sowie erhebliche Nebenwirkungen (Ausweichverkehr und möglicher Kaufkraftverlust in grenznahen Regionen) benannt. Der Beitrag schließt mit Verbesserungsvorschlägen.

Schlagworte: Maut, staatliche Steuerung, Problemorientierung, Gesetzesfolgenabschätzung, Evaluation

-----

Does the highway toll for passenger cars meet its own aspiration?

Abstract

An impact assessment of the infrastructure charge law With the infrastructure charge law, one of the most controversial projects of the current legislative period has been adopted. In the perception of the German Federal Minister for Transport and Digital Infrastructure, Alexander Dobrindt, the charge is a possibility to increase the user-related financing of highways that is in conformity with European law. However, in Germany as well as throughout Europe this has been criticized harshly because the toll would especially harm foreign car drivers. This critique should not distract from additional critical aspects of the law. The following article aims to focus on this issue: Based on a problem ‒ oriented approach of impact assessment, the impact model of the law is going to be identified as a first step. It is the basis for a comprehensive analysis of intended impacts and unintentional side effects. As a result, the low potential of the law for problem-solving (generation of little funds with high effort and, measured by the wear and tear of the highways, a disproportional financial burden on the registered owners of cars) and considerable side effects (traffic evasion and possible losses of consumer demand in regions close to the border) are criticized. The paper concludes with suggestions for improvement.

Keywords: Toll, governmental steering and control, problem orientation, impact assessment, evaluation

-----

Bibliographie: Dose, Nicolai/Lieblang, Leon Arvid: Genügt die PKW-Maut den eigenen Ansprüchen?, dms, 1-2016, S. 183-202. https://doi.org/10.3224/dms.v9i1.23648

-----

Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 16.01.2024 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 (Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland) verfügbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.


Literaturhinweise