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Fighting for Authority: Strategic Actions of National High Courts in the European Union / Ein Kampf um Autorität: Strategisches Handeln oberster nationaler Gerichte in der Europäischen Union

Stefanie Vedder

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Abstract


Abstract

National high courts in the European Union (EU) are constantly challenged: the European Court of Justice (ECJ) claims the authority to declare national standing interpretations invalid should it find them incompatible with its views on EU law. This principle noticeably impairs the formerly undisputed sovereignty of national high courts. In addition, preliminary references empower lower courts to question interpretations established by their national ‘superiors’. Assuming that courts want to protect their own interests, the article presumes that national high courts develop strategies to elude the breach of their standing interpretations. Building on principal-agent theory, the article proposes that national high courts can use the level of (im-) precision in the wording of the ECJ’s judgements to continue applying their own interpretations. The article develops theoretical strategies for national high courts in their struggle for authority.

Key Words: European Court of Justice, High National Courts, Judicial Actors, Principal-Agent Theory, Strategic Action

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Ein Kampf um Autorität: Strategisches Handeln oberster nationaler Gerichte in der Europäischen Union

Zusammenfassung

Im europäischen Mehrebenensystem werden oberste nationale Gerichte ständig herausgefordert: Der Europäische Gerichtshof beansprucht die Autorität, die Rechtsauslegungen der obersten Gerichte für unanwendbar zu erklären, sollte er sie für nicht vereinbar mit europäischem Recht halten. Dieser Grundsatz beschneidet die zuvor unbestrittene Auslegungshoheit der nationalen obersten Gerichte deutlich. Darüber hinaus gibt das Vorabentscheidungsverfahren nachgeordneten Gerichten die Möglichkeit, die Interpretationen ihrer „Vorgesetzten“ infrage zu stellen. Unter der Voraussetzung, dass Gerichte ihre eigenen Interessen verteidigen wollen, wird erwartet, dass oberste Gerichte Strategien entwickeln, um ihre Auslegungshoheit zu bewahren. Auf der Grundlage einer Prinzipal-Agenten-Beziehung wird angenommen, dass oberste Gerichte ungenaue Formulierungen in den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes nutzen, um ihre eigene Auslegungspraxis weiterführen zu können. Der Artikel stellt Strategien vor, die oberste Gerichte in ihrem Kampf um Autorität nutzen können.

Schlagwörter: Europäischer Gerichtshof, judikative Akteure, oberste nationale Gerichte, Prinzipal-Agenten-Theorie, strategisches Handeln

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Bibliographie: Vedder, S. (2019). Fighting for Authority: Strategic Actions of National High Courts in the European Union. dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 12(2-2019), 419-433. https://doi.org/10.3224/dms.v12i2.04

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Literaturhinweise