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Geschlechterungleichheit bei der Besetzung von Ministerposten: Eine Untersuchung anhand der deutschen Bundesländer

Felicia Riethmüller

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Abstract


Zusammenfassung

Trotz nach wie vor bestehender Unterrepräsentation werden immer mehr Ministerien in den deutschen Bundesländern mit Frauen besetzt. Weniger betrachtet wurde bisher, ob Frauen in diesem Prozess bestimmte Ministerien häufiger besetzen, es also zu geschlechtsspezifischer Portfolioallokation kommt. Diese ist vor allem relevant, wenn die weiblich besetzten Ministerien weniger prestigeträchtig sind. Davon ausgehend untersucht diese Studie die Prestigedifferenz zwischen männlich und weiblich besetzten Ministerien in den 16 Ländern zwischen 2005 und 2018 sowie mögliche Erklärungsfaktoren. Die Prestigedifferenz wird über den unterschiedlichen Anteil an Beamt*innenplanstellen der Ministerien mess- und vergleichbar gemacht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen trotz ihres wachsenden Anteils in Kabinetten vermehrt weniger prestigeträchtige Ministerien besetzen und somit die Prestigedifferenz ansteigt. Als Erklärungsfaktoren zeigen vor allem die Ministerienanzahl sowie der Frauenanteil im Kabinett einen Effekt.

Keywords: Portfolioallokation, Frauenrepräsentation, Landeskabinette, Ministeriumsprestige

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Gender difference in Portfolio Allocation: A study of the German Länder

Abstract

Despite persisting underrepresentation, more and more ministries in the German federal states (Länder) are occupied by women. So far, less consideration has been given to whether women are more likely to occupy certain particular ministries in this process, i.e. whether gender-specific portfolio allocation occurs. This is particularly relevant in cases where the female-occupied ministries are less prestigious. Therefore, this study examines the prestige difference between male and female ministries in the German federal states between 2005 and 2018 as well as possible explanatory factors. Prestige difference is measured by the different proportion of posts for civil servants within the ministries. The study concludes that, despite the increasing proportion of women in cabinets, women are increasingly occupying less prestigious ministries - thus, the prestige gap increases. The number of ministries and the proportion of women in the cabinet itself can partially explain this outcome.

Keywords: portfolio allocation, women’s representation, subnational cabinets, ministry prestige

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Bibliographie: Riethmüller, Felicia: Geschlechterungleichheit bei der Besetzung von Ministerposten: Eine Untersuchung anhand der deutschen Bundesländer, DNGPS Working Paper, 2021, S. 1-24.
https://doi.org/10.3224/dngps.v7i1.02

Literaturhinweise