Equal rights and strategies of the Swiss women’s movement (1975-1996)

Sarah Kiani

Abstract


Abstract

This paper aims to discuss the paradoxical collaboration, from 1975 to 1981, of different tendencies of feminism during the campaign for an equal rights amendment in Switzerland. The initiative of the equal rights amendment, prepared and discussed first by the traditional feminists active on the suffrage question – obtained in 1971 in Switzerland – does not reflect the discourses and strategies of the younger feminists politicised in 1968, who were sceptical towards achieving emancipation via the law. This younger generation is far from being homogenous. Marxist feminists, suffrage feminists and even radical feminists, known for their critical behaviour towards the law, cooperate – sometimes hesitantly and with conflicting views – to implement the equal rights amendment in 1981. How can we explain this cooperation? Based on the analysis of primary sources and oral history the paper proposes some responses to this question by inspecting the ideologies of the different strands during those years. By using Bourdieu’s concept of “field” the article analyses the position and evolution of feminism during the campaign, illustrating its complex position and the concurrence of the groups within it.

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Gleichberechtigung und Strategien der schweizerischen Frauenbewegung (1975-1996)

Zusammenfassung

Der Artikel diskutiert das bemerkenswerte Zusammenwirken verschiedener feministischer Strömungen während der Kampagne für die Änderung des Gleichstellungsgesetzes in der Schweiz zwischen 1975 und 1981. Die Initiative für die Gesetzesänderung war zuerst von den traditionellen Feministinnen, die sich für das Stimmrecht für Frauen – 1971 in der Schweiz eingeführt – eingesetzt hatten, vorbereitet und diskutiert worden. Sie stimmte jedoch nicht überein mit den Diskursen und Strategien jüngerer Feministinnen, die 1968 politisiert wurden. Diese standen der Erreichung der Emanzipation mit dem Mittel des Rechts skeptisch gegenüber. Diese jüngere Generation ist jedoch keine homogene Gruppe. Marxistische Feministinnen, Wahlrecht-Feministinnen und sogar radikale Feministinnen, die bekannt sind für ihre Kritik an der Rechtsprechung, kooperierten – manchmal zögerlich und mit konfligierenden Einstellungen – beim Einsatz für die Gesetzesänderung. Wie kann diese Kooperation erklärt werden? Der Artikel untersucht mithilfe der Analyse von Primärquellen und oral history die Ideologien der verschiedenen Strömungen während dieser Jahre. Mit Bourdieus Konzept des „Felds“ wird die Position und die Evolution des Feminismus während der Kampagne analysiert und die Komplexität der Position sowie die Konkurrenz der Gruppen innerhalb des Feminismus aufgezeigt.


Literaturhinweise