Arbeitsmarktteilhabe migrierter Frauen in Deutschland: Plädoyer für eine intersektionale Sozialpolitikforschung

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Katrin Menke

Abstract

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Zusammenfassung

Der Beitrag präsentiert erste theoretisch-konzeptionelle Grundlagen für eine intersektionale Sozialstaatsforschung und illustriert deren erkenntnistheoretischen Mehrwert am Beispiel der Arbeitsmarktteilhabe von Migrantinnen in Deutschland. Ich argumentiere, dass die bisherige (auch feministische) Sozialstaatstheorie der nationalstaatlichen Rahmung von Sozialstaaten zu wenig Aufmerksamkeit schenkt und Migrationsverhältnisse daher anders als Geschlechterverhältnisse nicht als systematisches Verhältnis von Sozialstaaten begreift. Anknüpfend an bestehende internationale Forschung schlägt der Beitrag eine intersektionale Sozialstaatsanalyse vor, benennt damit einhergehende Prämissen und illustriert diese exemplarisch entlang der Arbeitsmarktteilhabe von Migrantinnen zu zwei verschiedenen historischen Zeitpunkten in Deutschland: ‚Gastarbeiterinnen‘ in der deutschen Wirtschaft und geflüchtete muslimisch-markierte Frauen im SGB II-Bezug. Die Analysen machen deutlich, dass mit einer intersektionalen Sozialstaatsforschung Widersprüche zwischen und innerhalb sozialpolitischer Politiken und Diskursen ebenso sichtbar werden wie deren Wechselwirkungen mit den subjektiven Praktiken der Frauen.

Schlagworte: Intersektionalität, Sozialpolitik, Migration von Frauen, Arbeitsmarkt 

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Intersectional welfare state research on the labour market participation of migrant women

Abstract

This article presents first theoretical and conceptual foundations for intersectional welfare state research and illustrates its epistemological added value using the example of the labour market participation of migrant women in Germany. I argue that previous (also feminist) welfare state theory pays too little attention to the nation-state framing of welfare states and therefore does not understand migration relations, unlike gender relations, as a systematic relationship of welfare states. Building on existing international research, the article proposes an intersectional welfare state analysis, identifies the associated premises and illustrates these using the labour market participation of migrant women at two different historical points in time in Germany as examples: ‘guestworkers’ in the German economy and refugee Muslim women in SGB II benefits. The analyses make clear that intersectional welfare state research reveals contradictions between and within social policies and discourses as well as their interactions with the subjective practices of women.

Keywords: Intersectionality, Welfare State, Female Migration, Labour Market

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Bibliographie: Menke, Katrin: Arbeitsmarktteilhabe migrierter Frauen in Deutschland: Plädoyer für eine intersektionale Sozialpolitikforschung, Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 2-2024, S. 44-58. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v33i2.04

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Veröffentlicht: November 2024