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Reflective Realism: Does Unwillingness to Participate Legitimize Non-Participatory Democracy?

Dominik Austrup, Palle Bech-Pedersen

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Abstract


Leseprobe

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Abstract

In this article, we argue that reflective realism offers a plausible methodology that takes nonparticipatory attitudes and beliefs seriously as candidates for legitimacy while simultaneously offering tools through which a critical distance on these attitudes and beliefs can be obtained. Against unmediated realism, according to which non-participatory attitudes warrant the conclusion that democracy ought to be non-participatory, we emphasize that they cannot serve as inputs for bottom-up legitimacy reconstructions when they are conditional upon detrimental features of the political system. In this context, we distinguish between two types of conditionality, unknown and known, and show how they necessitate two forms of critical engagement: ideology critique and a method of elicitation. Finally, we argue that Landemore’s open democracy paradigm, with some important modifications, offers a solution to the ambiguity (some citizens want to participate, some will be reluctant) that realists may encounter in their bottom-up legitimacy reconstructions since it accommodates participatory and nonparticipatory attitudes alike.

Keywords: Legitimacy, Realism, Critique, Apathy, Non-Participatory Democracy, Open Democracy

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Zusammenfassung

Der Artikel stellt die Methodologie des reflexiven Realismus vor. Sie erlaubt es, nicht-partizipatorische Präferenzen und Glaubenssätze als Kandidaten für Legitimitätsrekonstruktionen ernst zu nehmen und bietet zugleich Instrumente, durch welche eine kritische Distanz zu diesen erreicht werden kann. Dabei grenzt sich der reflexive Realismus von einem nicht-reflexiven Realismus ab. Nicht-reflexive Realisten sehen die faktische Zurückhaltung der Bevölkerung in demokratischen Entscheidungsprozessen als Grund dafür an, dass Demokratien das Erfordernis zur Bürgerpartizipation reduzieren sollten. Dagegen betont der reflexive Realismus, dass nicht-partizipative Präferenzen keine Grundlage für internalistische Legitimierungsrekonstruktionen bieten können, wenn deren Genese von problematischen Merkmalen des infrage stehenden politischen Systems abhängig ist. In diesem Kontext wird zwischen verdeckter und unverdeckter Abhängigkeit unterschieden. Als jeweils passendes Werkzeug zur kritischen Reflexion diskutiert der Artikel Ideologiekritik und die Methode der Elizitation. Abschließend wird aufgezeigt, dass eine modifizierte Version von Landemores Open Democracy Paradigma eine Lösung für die normative Ambiguität (differierende Bereitschaft der Bürger zur Partizipation) in internalistischen Legitimitätsrekonstruktionen darstellen kann, da sie gleichermaßen Raum für partizipative und nicht-partizipative Präferenzen bietet.

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Bibliographie: Austrup, Dominik/Bech-Pedersen, Palle: Reflective Realism: Does Unwillingness to Participate Legitimize Non-Participatory Democracy?, ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie, 1+2-2022, S. 113-132. https://doi.org/10.3224/zpth.v13i1-2.06

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Literaturhinweise