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Die Körpersprache der Demokratie. Gedanken zu einer jüngeren Debatte

Jan Christoph Suntrup

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Abstract


Zusammenfassung

In den letzten Jahren ist in vielen Wissenschaftsdisziplinen ein gestiegenes Interesse am Konzept des Körpers zu beobachten, das auch die Politikwissenschaft erreicht hat. Einige neuere Publikationen beleuchten, wie Bilder des politischen Körpers auch in demokratischen Gesellschaften, die oft als ikonoklastisch angesehen werden, Bestand haben. Dieser Beitrag beabsichtigt zunächst, in Bezug auf neue Studien, aber auch auf Klassiker wie Ernst Kantorowicz und Claude Lefort die Bedeutung von Körperbildern für vormoderne Staats- und Herrschaftsordnungen nachzuvollziehen. Anschließend soll gezeigt werden, welche Konsequenzen der mehrdimensionale Fortbestand des Körperlichen für die politische Kultur und das politische Denken in modernen Demokratien hat. Während die zunehmende Inszenierung der Körper der Herrschenden zur Gefahr für die demokratische politische Kultur werden kann, bleibt die ständige Aufgabe der Politischen Theorie, den Abschied von der Metapher des politischen Körpers fortzuschreiben, um einen Rahmen für die gesellschaftliche Konfliktlösung setzen zu können.

Schlüsselwörter: Demokratietheorie, politische Metaphorik, politische Ideengeschichte, Konflikt


Literaturhinweise