Varianten von othering: Freund-Feind-Denken bei Karl Popper und Carl Schmitt

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Thomas Krumm

Abstract

Leseprobe

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Zusammenfassung

Angesichts aktueller Verfeindungen auf verschiedenen Ebenen der Politik stellt sich die Frage nach der theoretischen Erfassung solcher Vorgänge. Meist wird dabei auf Carl Schmitts Begriff des Politischen verwiesen, seltener dagegen auf Karl Poppers Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Vor dem Hintergrund dieser Lücke rekonstruiert der Beitrag den Begriff des Feindes von Karl Popper und vergleicht ihn mit dem von Carl Schmitt. Beiden Fällen liegen, wenn auch mit ganz unterschiedlicher Ausgestaltung, Wir/Sie-Unterscheidungen zugrunde, mit denen Identitäten und Abgrenzungen geklärt werden sollen. Für einen Vergleich dieser Begriffe und der daran anschließenden Politikverständnisse bietet sich das Konzept des othering an. Im Artikel werden die jeweiligen Varianten von othering herausgearbeitet. Popper nutzt den Feindbegriff primär zur Identifizierung anti-demokratischer Haltungen in der Philosophiegeschichte, bei Schmitt wird er zum Grundbegriff des Politischen gemacht. Durch den Vergleich werden die Stärken und Schwächen der jeweiligen Feindbegriffe und Politikverständnisse besser sichtbar.

Schlüsselwörter: Freund-Feind-Denken, Karl Popper, Carl Schmitt, Offene Gesellschaft

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Abstract

In view of current hostilities at various levels of politics, the question arises as to how such processes can be theoretically understood. The obvious reflex leads to Carl Schmitt’s Concept of the Political, but less often to Karl Popper’s Open Society and Its Enemies. Against the background of this gap, the article reconstructs Karl Popper’s concept of the enemy and compares it with that of Carl Schmitt. Both cases are based on an us/them distinction, albeit with very different content, intended to clarify identities and demarcations. The concept of othering lends itself to a comparison of these concepts and the subsequent understandings of politics. The article elaborates on different variants of othering. Popper uses the concept of the enemy primarily to identify anti-democratic attitudes in the history of philosophy, while Schmitt elevates it to the basic concept of the political. The comparison makes the strengths and weaknesses of the respective concepts of enmity and of politics better understandable.

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Bibliographie: Krumm, Thomas: Varianten von othering: Freund-Feind-Denken bei Karl Popper und Carl Schmitt, ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie, 1-2024, S. 127-148. https://doi.org/10.3224/zpth.v15i1.07

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Published: December 2024