Open Access Freier Zugang (Open Access)  Eingeschränkter Zugriff Zugang für Abonnent*innen oder durch Zahlung einer Gebühr

Triangulation. Wissenschaftshistorische und methodologische Aspekte aus der Perspektive der sozialwissenschaftlichen Forschung

Kathrin Rheinländer

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Die in der sozialwissenschaftlichen Forschung gegenwärtig diskutierte integrative Verwendung qualitativer und quantitativer Methoden folgt der Einsicht der Scientific Community, dass alle einzelnen Analyseweisen für sich genommen unzureichend sein können und – jedenfalls in den Sozialwissenschaften – gegebenenfalls nur mehr oder weniger befriedigende Teillösungen zur Folge haben. Das Interesse an der vollständigen Erfassung der zu erforschenden Wirklichkeit selbst nötigte zur Entwicklung triangulatorischer Verfahren, deren zunächst zufällige, schließlich aber durchdachte und erprobte Entstehung für die Erziehungswissenschaft methodologisch begründet und nachgezeichnet wird. Ohne eine Begründung ihrer Möglichkeiten können das zu beobachtende Schisma zwischen den Forschungstraditionen und die daraus resultierende Isolation nicht überwunden werden. Die theoretisch explizierten Variationen der Methodenkombination werden anschließend an einem praktischen Beispiel diskutiert. Dabei zeigt sich, dass das die Erörterung der Triangulation häufig begleitende Misstrauen gegen das synthetische Verfahren für alle Intentionen kontraproduktiv ist, indem es die Geltung der Aussagen unnötig beschränkt und zur weiteren Desintegration führt.

Schlagworte: Triangulation, Methodenstreit, Entwicklungsgeschichte, Gegenstandskomplexität, Diagnose- und Prognosevollständigkeit

-----

Triangulation. Historical and methodological aspects of science from the perspective of social science research

Abstract

Nowadays researchers pay close attention to the integrative use of qualitative and quantitative methods. That follows the insight of the scientific community that onemethod-ways of analyzing phenomena are insufficient and have – at least in the social sciences – more or less only partial satisfying solutions to the consequence. The interest in complete understanding of investigated reality forced the development to multi-method-designs. This article clarifies from a historical viewpoint the research tradition of multi-method approaches: while at first the combination of methods seemed coincidental, later diverse approaches in educational research showed up reasoned, methodologically sophisticated and justified. Without a groupage of views and perspectives the well established schism between the two research traditions won't break down. Following this, the concepts are developed and discussed in relation to a complexe study and research strategy. What becomes apparent is that the distrust frequently accompanying the discussion of triangulation is counterproductive for all assumptions, because it limits the validity of conclusions unnecessarily and leads to further disintegration.

Keywords: triangulation, paradigmatical debate, historical development, complex understanding, accuracy of forecasting


Literaturhinweise