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Sparen Demokratien leichter? – Die Nachhaltigkeit der Finanzpolitik von Demokratien und Autokratien im Vergleich

Stefan Wurster

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Abstract


Zusammenfassung

Der Beitrag versucht die fiskalische Nachhaltigkeitsbilanz demokratisch sowie autokratisch verfasster Staaten anhand unterschiedlicher Performanzindikatoren (Kreditwürdigkeit, Zahlungsausfälle, Staatsverschuldung, Auslandsvermögen) zu erfassen und darüber hinaus zu klären, inwieweit die Regimetypausprägung einen Einfluss auf die Konsolidierungsanstrengungen in einem Land hat. Die Untersuchung fördert dabei zwei Kernerkenntnisse zu Tage. Während es den Demokratien in der Vergangenheit deutlich besser als ihren autokratischen Pendants gelungen ist, ihre Kredit- und Zahlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten und Staatsinsolvenzen zu vermeiden, lässt sich ein ähnlicher Demokratievorteil im Hinblick auf die Verringerung der Staats- und Auslandsverschuldung nicht feststellen. Warum sich Demokratien, trotz vorhandener gemeinwohlsensitiver institutioneller und prozessualer Arrangements, schwer damit tun, eine Lastenverschiebung auf zukünftige Generationen zu vermeiden, Sparanstrengungen zu unternehmen und in ausreichendem Maße finanziell vorzusorgen, kann dabei im Kern als Kehrseite einer stark gegenwartslastigen Interessenorientierung interpretiert werden, welche durch einen kurzen „demokratiespezifischen Zeittakt“ noch zusätzlich befördert wird.

Schlagworte: Vergleichende Policyforschung, Nachhaltige Staatsfinanzen, Regimetyp, Demokratie, Autokratie, Regimesubtyp.

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Do democracies save and consolidate easier? – The fiscal sustainability of democracies and autocracies in comparison

Abstract

The article tries to detect the fiscal sustainability performance of democratic and autocratic states based on different performance indicators (credit rating, defaults, debt, foreign assets). It examines to what extent the regime type has an influence on the consolidation efforts of a country. The study provides two principal insights. While democracies have succeeded much better than their autocratic counterparts in maintaining their solvency and in avoiding national bankruptcy, a similar advantage of democracies cannot be found in terms of public and foreign debt reduction. The reason why democracies have, difficulties with undertaking savings efforts despite of their welfare-oriented institutional and procedural arrangements is a very present-centered interest orientation. In addition, the mentioned problems are even further aggravated by a short “democratic time clock”.

Keywords: Comparative public policy, sustainable public finances, regime type, democracy, autocracy, regime subtype.

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Bibliographie: Wurster, Stefan: Sparen Demokratien leichter? – Die Nachhaltigkeit der Finanzpolitik von Demokratien und Autokratien im Vergleich, dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 2-2012, S. 269-290. https://doi.org/10.3224/dms.v5i2.03

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Literaturhinweise