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Ende der Karriere oder zweiter Frühling im Berufsleben? Eine Analyse der Karriereverläufe von Staatssekretären nach dem Ausscheiden aus ihrem Amt

Christian Person

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Abstract


Zusammenfassung

Die Wechsel ehemaliger Spitzenpolitiker in die Privatwirtschaft sind häufig Gegenstand kontroverser Debatten und medialer Diskurse. Während sich die wissenschaftliche und die mediale Diskussion primär auf die Ministerebene fokussieren, finden entsprechende „Seitenwechsel“ nachgeordneter Leitungspersonen wie Staatssekretäre geringere öffentliche Aufmerksamkeit. Außerdem suggeriert die mediale Berichterstattung über berufliche Aktivitäten ehemaliger Politiker und Spitzenbeamte eine Dominanz privatwirtschaftlicher Nachpositionen, da sie sich einseitig auf entsprechende Tätigkeiten im privaten Sektor fokussiert und Nachtätigkeiten im politischadministrativen System ausblendet. An dieser Stelle setzt der Beitrag an. Im Rahmen des Beitrages werden die Karrierewege beamteter und parlamentarischer Staatssekretäre nach dem Ausscheiden aus ihrem Amt analysiert. Dabei werden neben Nachpositionen im privaten Sektor auch solche im politischadministrativen System berücksichtigt. Der Beitrag zeigt auf, dass keine einseitige Dominanz privatwirtschaftlicher Nachpositionen existiert. Vielmehr übernehmen ehemalige Amtsträger auch nach ihrem Ausscheiden häufig Führungspositionen in Politik und Verwaltung. Allerdings verlieren diese seit Ende der 1970er an Bedeutung, wohingegen die Bedeutung privatwirtschaftlicher Nachpositionen seitdem stark zunimmt. Außerdem werden Unterschiede zwischen der politischen und der administrativen Teilelite in Bezug auf ihre Nachpositionen und potentielle Hybridisierungstendenzen herausgearbeitet.

Schlagworte: Politisch-Administrative Elite, Karriereforschung, Staatssekretäre, Ministerialverwaltung, biografische Analysen

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Abstract

The End of the career or a new professional start? An analysis of the career paths of senior civil servants and junior ministers after leaving the office When former politicians leave their offices and get jobs in the private sector, such professional changes often evoke criticism from the media and provoke public outcry. While media and scholars primarily focus on ministers, they neglect respective turning points in the careers of senior civil servants and junior ministers, the so-called “Staatssekretäre”. Additionally, news coverage about this topic suggests that most politicians as well as senior civil servants get jobs in the private sector, thereby ignoring post-office professional positions in the political or administrative sphere. Therefore, this paper analyses the career paths of senior civil servants (“beamtete Staatssekretäre”) and junior ministers (“parlamentarische Staatssektretäre”) after leaving the office. The analysis does not only take professional positions in the private sector into account, but also includes positions in the political or administrative sector. Thus, the paper shows that the proclaimed dominance of private sector positions, as suggested by the media, is an illusion. Instead, many former office-holders take over executive positions in politics or the administrative realm. However, the importance of private sector positions has increased since the 1970s while the significance of administrative and political post-positions tends to stagnate. Moreover, the paper presents differences between the political and administrative elites with regard to their postoffice careers.

Key words: Political-administrative elites, professional careers, senior civil servants, junior ministers, public administration

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Bibliographie: Person, Christian: Ende der Karriere oder zweiter Frühling im Berufsleben? Eine Analyse der Karriereverläufe von Staatssekretären nach dem Ausscheiden aus ihrem Amt, dms, 1-2015, S. 201-220. https://doi.org/10.3224/dms.v8i1.19117

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Literaturhinweise