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Weshalb Bürokratieabbau auf Dauer erfolglos ist, und was man trotzdem tun kann

Nicolai Dose

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Abstract


Zusammenfassung

Bürokratieabbau wird in Deutschland bereits seit mehreren Jahrzehnten betrieben, ohne jedoch nachhaltige Wirkung zu entfalten. Hierauf verweisen die wiederkehrenden und sogar noch intensivierten Bemühungen um eine Entbürokratisierung. In dem Beitrag wird nach der Verdeutlichung dieser Ausgangslage zwei Fragen nachgegangen: Erstens, worauf ist die Unentrinnbarkeit von Bürokratie zurückzuführen und zweitens, was kann trotzdem getan werden, um die Wirkungen von Bürokratie zu mildern. Die Antwort auf die erste Frage verweist auf vielfältige Einflussfaktoren. Hier spielen sowohl die Interessen der beteiligten Akteure (Regierungen, Ministerialbeamte und Lobbyisten), aber auch und insbesondere institutionelle Vorgaben wie das rechtsstaatliche Struk-turprinzip eine herausgehobene Rolle. Während sich bürokratische Strukturen nicht grundsätzlich vermeiden lassen, gibt es Möglichkeiten, sie weniger spürbar zu machen, womit dann die zweite Frage angesprochen ist. Leitlinie sollte dabei sein, die Binnendifferenzierung von Recht und Verwaltung dem Bürger gegenüber nicht wirksam werden zu lassen. Vielmehr ist die öffentliche Verwaltung so zu organisieren, dass die gegebene Komplexität dem Bürger gegenüber abgebaut wird.

Schlagworte: Entbürokratisierung, Bürokratie, Verrechtlichung, öffentliche Verwaltung

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Why reducing bureaucracy is not successful in the long run, and what we can do nevertheless

Abstract

Reducing bureaucracy has been on the political agenda in Germany for decades. However, the impact of these manifold activities is not lasting, as indicated by the recurring and even intensified efforts to reduce red tape. Starting from this basis, this article raises two major questions. First, why can bureaucracy not be reduced over time? Second, what can we do in order to lessen the effects of bureaucracy? To answer the first question we must consider numerous explanatory factors that necessitate retaining existing bureaucratic structures. The dominant factors are the interests of the involved actors as well as institutional factors, and in particular, the rule of law. To answer the second question, while bureaucratic structures are inevitable, their effects may indeed be curtailed. The guiding principle of this curtailment lies in preventing the differentiation of the internal organisation of public administration and of the law from affecting the citizen. In the contrary, public administration should be organized such that the given complexity is reduced for the citizen.

Keywords: debureaucratisation, bureaucracy, juridification, public administration

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Bibliographie: Dose, Nicolai: Weshalb Bürokratieabbau auf Dauer erfolglos ist, und was man trotzdem tun kann, dms – der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 1-2008, S. 99-120.
https://doi.org/10.3224/dms.v1i1.05

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Literaturhinweise