Regulationstheorie, Cultural Political Economy und feministische Gesellschaftstheorie

Felix Hauf

Abstract


Zusammenfassung

Cultural Political Economy (CPE) ist ein im Entstehen begriffenes Paradigma, das darauf abzielt, den cultural turn auf dem Feld der politischen Ökonomie zu vollziehen, ohne dabei die materielle oder ökonomische Dimension des Sozialen völlig hinter der symbolischen oder diskursiven Dimension verschwinden zu lassen. Dazu werden regulations-, staats- und diskurstheoretische Ansätze auf produktive Weise verknüpft, um den komplexen Wechselverhältnissen zwischen diskursiven und nicht-diskursiven Elementen der politischen Ökonomie gerecht zu werden, ohne die Grundlagen der Regulationstheorie im historischen Materialismus und im kritischen Realismus gänzlich zu verlassen. Der resultierende Theorierahmen bietet einen neuen, vielversprechenden Zugang zu einer Reihe von Forschungsproblemen, zeichnet sich aber bislang durch einen Mangel an geschlechtertheoretischen Perspektiven aus. In diesem Beitrag argumentiere ich für eine feministisch reartikulierte CPE und verfolge dabei die These, dass die weitere Entwicklung der CPE hin zu einer fruchtbareren Integration von neo-marxistischen und poststrukturalistischen Theorien gleichzeitig eine produktivere Verbindung von feministischer Gesellschaftstheorie und politischer Ökonomie ermöglicht.

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Abstract

Cultural Political Economy (CPE) is an emerging paradigm that aims at integrating the cultural turn into political economy without letting the material or economic dimension of the social fully disappear behind the symbolic or discursive dimension. It does so by productively combining approaches from regulation theory, state theory and discourse theory in order to grasp the complex interrelations between discursive and extra-discursive elements of the political economy without completely abandoning the foundations of regulation theory in historical materialism and critical realism. The resulting framework offers new and promising approaches to a number of research problems, but so far lacks gender theoretical perspectives. In this paper, I argue for a feminist rearticulation of CPE and follow the thesis that developing CPE further towards a more fruitful integration of neo-Marxist and poststructuralist theories simultaneously allows for a more productive connection of feminist social theory and political economy.


Literaturhinweise