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Die informierte Einwilligung auf Tonband: Analyse im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie mit älteren Menschen aus forschungsethischer und rechtlicher Perspektive

Angela Benner, Julian Löhe

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Anhand einer qualitativen Interviewstudie mit älteren Menschen zum Thema Tod und Sterben sind forschungspraktische Herausforderungen im Umgang mit den Themen Einverständnis, Anonymität und Verschwiegenheit aufgetreten. Diese Herausforderung betrifft dabei nicht nur vulnerable Interviewpartner, jedoch stellt sich bei dieser Personengruppe die Frage nach einem besonderen Schutz aus forschungsethischer Perspektive. Auf Basis dieser eigenen empirischen Erfahrung ist folgende forschungspraktische Frage der Erfüllung und Dokumentation von datenschutzrechtlichen Bestimmungen aufgekommen: Kann eine informierte Einwilligung anstelle der Schriftform auch auf Tonband gegeben werden? Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit Möglichkeiten, wie datenschutzrechtliche Bestimmungen und deren Dokumentation erfüllt werden können, ohne dass sich dieser Prozess negativ auf eine (notwendige) Vertrauensbildung im Rahmen der Interviewsituation auswirkt. Der Beitrag diskutiert hierzu den Vorschlag, das Einverständnis und deren Dokumentation nicht schriftlich, sondern in Form einer verbalen Aufzeichnung durchzuführen. Hierzu werden sowohl forschungsethische als auch datenschutzrechtliche Aspekte aufgegriffen und eingeordnet. Aus der Diskussion werden schließlich konkrete und praxisorientierte Hinweise für Forschende abgeleitet.

Schlagwörter: qualitatives Interview; Datenschutz; informierte Einwilligung; Ethik; vulnerable Personen

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The informed consent on tape: an analysis of a qualitative interview study with senior citizens from a research ethical and legal perspective

Abstract

On the basis of a qualitative interview study with senior citizens on the topic of death and dying, practical research challenges have occured scoping consent, anonymity and secrecy. This challenge does not only apply to vulnerable interview partners, but from a ethical research perspective the question of special protection arises in regrads to this group. On the basis of this empirical evidence, the following practical research question of the fulfilment and documentation of data protection regulations has arisen: Can informed consent also be given on tape instead of written form? Against this background, the article deals with possibilities of how data protection regulations and their documentation can be fulfilled without having a negative effect on the (necessary) confidence-building in the context of the interview situation. The paper discusses the suggestion that consent and its documentation should not be given in writing, but in the form of a verbal record. For this purpose, aspects of ethical research and of data protection alike are taken up and contextualized. Finally, concrete and practice-oriented recommendations for researchers are derived from the discussion.

Keywords: qualitative interview, data protection, informed consent, research ethics, vulnerable persons

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Bibliographie: Benner, Angela/Löhe, Julian: Die informierte Einwilligung auf Tonband: Analyse im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie mit älteren Menschen aus forschungsethischer und rechtlicher Perspektive, ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung, 2-2019, S. 341-356. https://doi.org/10.3224/zqf.v20i2.08


Literaturhinweise