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Subjektivation durch Zugehörigkeit zu einer imaginierten Leistungsgemeinschaft. Eine diskurs- und biografieanalytische Studie zu Wettbewerbs- und Optimierungsdruck im Kontext von Migration

Niels Uhlendorf

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Abstract


Zusammenfassung

In diesem Beitrag wird das Versprechen von Zugehörigkeit durch Leistung im Kontext von Migration analysiert. Dabei stellt sich die Frage, mit welchen Subjektdiskursen Leistung einhergeht und welche Aneignungsformen solcher Diskurse bestehen. Zur empirischen Analyse wurden mediale Repräsentationen von Deutsch-Iraner/innen in Anlehnung an die Wissenssoziologische Diskursanalyse (Keller 2011) rekonstruiert. Zudem wurden biografisch-narrative Interviews in Anlehnung an die Narrationsanalyse (Schütze 1983) ausgewertet. An dieser Stelle werden zwei rekonstruierte Varianten kontrastiert: (1) In einem eher affirmativen Bezug auf Optimierungsnormen wird stete Leistungsverbesserung als Möglichkeit gesehen, sich selbst in einer ‚imaginierten Gemeinschaft‘ zu legitimieren. (2) In einer eher subversiv-disruptiven Variante werden, ausgehend von wahrgenommenen Widersprüchlichkeiten in der Erwartungshaltung, eher abgrenzende Mechanismen manifest. Hierbei zeigen sich, wie im abschließenden Fazit diskutiert werden soll, bei beiden Varianten auch Inkonsistenzen, die auf method(olog)ische Herausforderungen hindeuten.

Schlagwörter: Optimierung; Leistung; Migration; Wissenssoziologische Diskursanalyse; Biografieforschung

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Subjection through belonging to an imagined meritocratic community. A discourse and biography analysis on pressure of competition and optimization in the context of migration

Abstract

This article deals with discursive promises of belonging to a meritocratic ‘imagined community’ in the context of migration. The question arises, which subject discourses come along with meritocratic ideals and also, which forms of appropriation of such discourses can be discovered. For further analysis, media representations of German- Iranians were reconstructed following the Sociology of Knowledge Approach to Discourses (Keller 2011). On the other hand, biographical-narrative interviews were conducted and reconstructed following narrative analysis (Schütze 1983). In this paper, two reconstructed forms will be contrasted: (1) A rather affirmative relation to selfoptimization, which is seen as a means to legitimize oneself in an ‘imagined community’. (2) A rather subversive-disruptive relation to optimization demands, which comes along with the perception of paradoxes of social expectations. For both types, inconsistencies as well as method(olog)ical challenges will be discussed in a final conclusion.

Keywords: Optimization, Meritocracy, Migration, Sociology of Knowledge Approach to Discourse Analysis, Biography Analysis

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Bibliographie: Uhlendorf, Niels: Subjektivation durch Zugehörigkeit zu einer imaginierten Leistungsgemeinschaft. Eine diskurs- und biografieanalytische Studie zu Wettbewerbs- und Optimierungsdruck im Kontext von Migration, ZQF – Zeitschrift für Qualitative Forschung, 1-2020, S. 87-101. https://doi.org/10.3224/zqf.v21i1.06


Literaturhinweise