Spürender Leib und objektivierter Körper in geschlechtlichen Identifizierungen bei zugerichteten inter* Personen
Hauptsächlicher Artikelinhalt
Abstract
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Zusammenfassung
Die Fremd-Identifizierung einer Person als inter* im Zuge einer klinischen Diagnostik ist (u.a.) als Ermöglichung von medizinischen Zurichtungshandlungen zu verstehen. Der Versuch in diesen Zurichtungen die inter* Körper zu binärgeschlechtlichen zu machen, scheitert jedoch nicht nur an sichtbaren, körperlichen Spuren der Versehrung (Narben), vielmehr besitzt das Gewebe einen nicht zurichtenbaren Eigen_Sinn, sodass sich auch nach der Zurichtung nicht binärgeschlechtlich lesbare Leibinseln bilden (können). Das lebliche Spüren bleibt in diesem Fall den Zurichtungen gegenüber widerständig und besitzt ein emanzipatorisches Potenzial.
Schlüsselwörter: Intergeschlechtlichkeit, Leibkörper, Identifizierung, Widerstand, postrukturalistische Interviewforschung
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Noticeable Resistance: The Subjective and Objective Body in Sexual Identifications by Inter* Persons in Cases of Surgical Intervention
Abstract
In the context of diagnostics, the external identification of a person as inter* is to be understood (at least in part) as a means to enabling medical adjustment of an inter* body to a binary one. This approach of aligning inter* bodies with a gender binary fails: not only because of the visible evidence of injury (scars), but also because the tissue possesses a sense of its own that cannot be adjusted in this way, meaning that the inter* body can still be felt, even after adjustment. In this case, the living body and its senses remain resistant to the adjustment, and possesses emancipatory potential.
Keywords: intersex, body, identification, resistance, poststructuralist research
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Bibliographie: Kirchner, Anna: Spürender Leib und objektivierter Körper in geschlechtlichen Identifizierungen bei zugerichteten inter* Personen, ZDfm – Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management, 1+2-2023, S. 43-56. https://doi.org/10.3224/zdfm.v8i1-2.04