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Evolution ohne Frauen? Bedeutung des Geschlechtes in der Darwinrezeption im Schulbuch um 1900

Tim Köhler

Volltext: PDF

Abstract


Abstracts
Die Evolutionstheorie fordert bis heute christliche Vorstellungen der Stellung des Menschen und der Entstehung der Arten heraus. Das Schulbuch ist im Zuge der Ausweitung der Schulpflicht im 19. Jahrhundert das wesentliche
Medium verschiedener Wissensformen und -inhalte mit ihren zugrundeliegenden Weltbildern. Dies verbindet die divergenten Rezeptionen von Evolution nach Schulform und -stufe mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen
und der Allokation in Produktionsverhältnisse auf der Basis von Geschlechter- und Klassenunterscheidungen. Der Beitrag geht der Frage nach wie der Zusammenhang von Schule und Evolutionsrezeption auf die Ungleichheitsdimensionen
Einfluss nahm.

Evolution without women? The role of gender and Darwin in schoolbooks around 1900
The theory of evolution challenges even today the Christian imagination of the human condition and the origin of species. In the course of developing compulsory education in the 19th century, textbooks have become the main medium to present different kinds of knowledge
and the underlying ideologies. This connects the diverging receptions of evolution in the different types of schools and grade level with their respective societal relations of power and the allocation to positions in the production process based on gender and class
differences. This paper points out how the interrelation of school and the reception of evolution influenced the organisation of inequality.

Literaturhinweise