Erziehung, Familie und Geschlecht im völkischen Neoliberalismus und völkischen Antikapitalismus

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Karina Korneli

Abstract

Zusammenfassung

Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive befasst sich der Beitrag mit Gesellschaftsentwürfen der Neuen Rechten auf Basis ihrer divergierenden sozial- und wirtschaftspolitischen Konzeptionen. Beispielhaft für den völkischen Neoliberalismus wird das Buch „Alternative Politik“ (2017) von Felix Menzel herangezogen und auf Vorstellungen von Erziehung und Familie sowie geschlechterordnenden Implikationen untersucht. Dem gegenüber wird das Buch „Solidarischer Patriotismus“ (2021) von Benedikt Kaiser als Vertreter des völkischen Antikapitalismus einer kritischen Betrachtung unterzogen. Es zeigt sich, dass beiden Entwürfen völkische Familien- und Geschlechterbilder zugrunde liegen. Aufgrund der zentralen Rolle, die die Familie als Gegenhalt zur wirtschaftlichen Konkurrenzlogik im völkischen Neoliberalismus spielt, kommt dieser in Menzels Ausführungen eine vergleichsweise prominente Position zu. Auf der anderen Seite speist sich Kaisers Entwurf aus einem rassistisch-exklusiven Solidaritätspostulat, dem vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Individualisierungstendenzen eine gewisse Verfänglichkeit zukommt. Der Beitrag schließt mit dem Appell an die Erziehungswissenschaft, einem solchen neurechten Vorstoß ein inklusives Solidaritätsangebot entgegenzustellen.

Schlüsselbegriffe: Neue Rechte, völkischer Neoliberalismus, völkischer Antikapitalismus, Erziehung, Familie, Geschlecht

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Education, family and gender in völkisch neoliberalism and völkisch anti-capitalism

Summary

From an educational science perspective, the article looks at the social concepts of the New Right considering their divergent socio-political and economic concepts. The book “Alternative Politik” (2017) by Felix Menzel is used as an example of völkisch neoliberalism and analysed for ideas of education and family as well as gender-ordering implications. In contrast, the book “Solidarischer Patriotismus” (2021) by Benedikt Kaiser is critically analysed as a representative of völkisch anti-capitalism. It is shown that both concepts are based on völkisch images of family and gender. Due to the central role that the family plays as a counter to the logic of economic competition in völkisch neoliberalism, it is given a comparatively prominent position in Menzel’s explanations. On the other hand, Kaiser’s ideas are fed by a racist-exclusive postulate of solidarity, which is somewhat captious against the background of social individualization tendencies. The article concludes with an appeal to educational science to counter such a neo-right-wing advance with an inclusive offer of solidarity.

Keywords: New Right, völkisch neoliberalism, völkisch anti-capitalism, education, family, gender

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Bibliographie: Korneli, Karina: Erziehung, Familie und Geschlecht im völkischen Neoliberalismus und völkischen Antikapitalismus, ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung, 2-2024, S. 249-265.
https://doi.org/10.3224/zrex.v4i2.07

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Published: October 2024