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Dies- und jenseits von Wahlverwandtschaften. Mediale Dimensionen in Anspruch genommener Relationalität bei Judith Butler

Julia Prager

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Abstract


Zusammenfassung

Der Beitrag verfolgt das Ziel, Judith Butlers breit geführte Auseinandersetzungen mit Bildungen und Verhinderungen zwischenmenschlicher Relationen im Allgemeinen und verwandtschaftlicher Beziehungen im Besonderen auf ihre medialen Dimensionen hin zu untersuchen. Anhand von beispielhaften Diskussionen soll erarbeitet werden, inwiefern Relationalität ein umkämpftes Terrain markiert, in dem Affektstrukturen zur Stabilisierung und De-Stabilisierung von machtvollen Ordnungen etabliert werden. Hierfür kommt zunächst Butlers Relektüre von Sophokles’ Antigone in den Blick, um die Verstrickungen von (staatlichen) Normierungen, wie etwa Heteronormativität, mit legitimierten Verwandtschaftsbeziehungen und familiären Strukturen aufzuzeigen. Anschließend werden Schlaglichter auf Butlers verschiedene Überlegungen zu reglementierten Modellierungen von (globaler) Verbundenheit geworfen. Leitend wird die Annahme, dass diese Reglementierungen aus dem Zusammenspiel von machtvollen Hegemonieansprüchen (hinsichtlich von Begehrensformen wie auch von kulturellen Zugehörigkeiten) und Medienoperationen hervorgehen.

Schlüsselwörter: Judith Butler, Heteronormativität, Triadische Familie, Globale Relationalität, Antigone, Mediale Rahmung

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Elective affinities. Judith Butler’s medial dimensions of claimed relationality

Summary

The aim of this article is to examine, in terms of their medial dimensions, Judith Butler’s broad-based discussions of the emergence and prevention of interpersonal relations in general and kinship relationships in particular. Based on exemplary discussions, the objective is to work out to what extent relationality represents a contested terrain in which affective structures are established to stabilize and destabilize powerful systems. To that end, Butler’s re-reading of Sophocles’ Antigone is first examined to reveal the entanglements of (state) normations, such as heteronormativity, with legitimized family relationships and family structures. Then, Butler’s various reflections on regulated models of (global) connectedness will be highlighted. The assumption is that these regimentations emerge from the interaction between powerful claims to hegemony (both in terms of forms of desire and cultural affiliations) and media operations.

Keywords: Judith Butler, heteronormativity, triadic family, global relationality, Antigone, medial framing

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Bibliographie: Prager, Julia: Dies- und jenseits von Wahlverwandtschaften. Mediale Dimensionen in Anspruch genommener Relationalität bei Judith Butler, GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2-2019, S. 71-85. https://doi.org/10.3224/gender.v11i2.06


Literaturhinweise