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Transmission von Fürsorglichkeit zwischen Vätern und Söhnen: die Relevanz geschlechter- und vaterbezogener Einstellungen

Luisa Streckenbach

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Abstract


Zusammenfassung

Trotz gesellschaftlicher Veränderungen, wie einer höheren Erwerbsbeteiligung von Müttern und mehr Akzeptanz für aktive Vaterschaft, ist festzustellen, dass ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel hinsichtlich Elternschaft und Care noch aussteht. Es stellt sich die Frage, ob die Ausgestaltung von Elternschaft durch das in Kindheit und Jugend erlebte Verhalten der eigenen Eltern beeinflusst ist und intergenerationale Transmission zur Persistenz von Ungleichheiten beiträgt. Der Beitrag untersucht mit Daten aus Bayern, ob eine Beziehung zwischen der Fürsorglichkeit von Vätern, retrospektiv eingeschätzt durch deren erwachsene Söhne, und den Care-Praxen sowie geschlechterbezogenen Einstellungen dieser Söhne besteht und ob diese Einstellungen als Mediatoren wirken. Die Ergebnisse zeigen Zusammenhänge zwischen der Fürsorglichkeit der Väter und zwei multidimensionalen Einstellungsdimensionen der Söhne (der ,bedeutungsvollen Vaterschaft‘ und dem ,Selbstkonzept kompetenter Vaterschaft‘). Darüber hinaus mediiert dieses Selbstkonzept den Zusammenhang zwischen der Fürsorglichkeit der Väter und den Care-Praxen der Söhne. Es verfestigt sich das Bild, dass Transmission Erklärungspotenzial für die Persistenz von Ungleichheit bietet.

Schlüsselwörter: Intergenerationale Transmission, Vaterschaft, Care, Familiale Arbeitsteilung, Geschlechterbezogene Einstellungen

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Transmission of caring from fathers to sons: The relevance of gender-related attitudes

Summary

Despite social changes, such as higher labour force participation by mothers and greater acceptance of paternal involvement, we can see that a profound social change around parenthood and care is still pending. The question arises of whether parenthood is influenced by the behaviour of one’s parents as experienced in childhood and adolescence and whether intergenerational transmission contributes to the persistence of inequalities. Using data from Bavaria, this article analyses whether there is any link between the caregiving of fathers as retrospectively assessed by their adult sons and the care practices and gender-related attitudes of these sons as well as whether these attitudes operate as mediators. The results show links between fathers’ caregiving and two multidimensional dimensions of the sons’ fatherhood beliefs (meaningful fatherhood/self-concept of competent fatherhood). Furthermore, the sons’ paternal self-concept mediates the relationship between the fathers’ caregiving and the sons’ care practices. This reinforces the idea that transmission has the potential to contribute to explaining the persistence of gender inequality.

Keywords: intergenerational transmission, fatherhood, care, familial division of care, gender ideologies

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Bibliographie: Streckenbach, Luisa: Transmission von Fürsorglichkeit zwischen Vätern und Söhnen: die Relevanz geschlechter- und vaterbezogener Einstellungen, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3-2023, S. 101-119. https://doi.org/10.3224/gender.v15i3.08

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Literaturhinweise