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Die Rolle kleiner Fächer in interdisziplinären Forschungskooperationen

Moritz Wolf, Stefanie Hoffmann

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

Analysen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) haben gezeigt, dass sich kleine Fächer seit geraumer Zeit sehr aktiv an interdisziplinären Forschungsverbünden beteiligen. Die vorliegende Mixed-Methods-Studie untersucht erstmals empirisch, welche Rolle kleine Fächer in interdisziplinären Forschungsverbünden spielen, welche Bedeutung und strukturellen Auswirkungen interdisziplinäre Forschungsverbünde für kleine Fächer haben, inwieweit sich die Gelingensbedingungen interdisziplinärer Zusammenarbeit für kleine und große Fächer unterscheiden und ob sich die Beteiligung an interdisziplinären Forschungsverbünden auf die Eigenständigkeit kleiner Fächer auswirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass kleine Fächer stark in die Antragstellung und die Projektleitung eingebunden sind, eine zentrale Rolle in den Teilprojekten einnehmen und an der Schnittstelle zwischen kleinen und großen Fächern unterschiedlicher Fachkulturen stehen. Auch ihr Beitrag zur Beantwortung der Forschungsfragen unterscheidet sich nicht von dem der großen Fächer. Hinsichtlich der Bedeutung interdisziplinärer Forschungsverbünde für die kleinen Fächer wird deutlich, dass Kooperationen sowie Drittmittelprojekte für sie eine signifikant höhere Bedeutung für den Facherhalt und die Zukunft der Fachvertreter*innen haben als für großen Fächer. Mit Blick auf die Gelingensbedingungen zeigen sich für kleine und große Fächer vergleichbare Bedeutungen typischer Gelingensbedingungen interdisziplinärer Kooperationen. Eine Gefahr für die Eigenständigkeit der kleinen Fächer wird nicht gesehen.

Schlüsselwörter: Interdisziplinarität, Disziplinarität, kleine Fächer, Forschungsverbünde

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The role of small disciplines in interdisciplinary research collaborations

Summary

Analyses by the German Research Foundation (DFG) have shown that small disciplines have been very active in interdisciplinary research networks for some time. This mixed-methods study is the first to empirically investigate the role of small disciplines in interdisciplinary research networks, the importance and structural effects of interdisciplinary research networks for small disciplines, the extent to which the conditions for successful interdisciplinary collaboration differ between small and large disciplines, and whether participation in interdisciplinary research networks have an impact on the independence of small disciplines. The results show that small disciplines are strongly involved in the application process and project management, that they play a central role in subprojects, and that they stand at the interface between small and large disciplines from different disciplinary cultures. Moreover, their contribution to answering the research questions is not different from that of the large disciplines. Regarding the importance of interdisciplinary research networks for the small disciplines, it is evident that collaborations and externally funded projects are significantly more important for the future of the discipline and the future of the discipline representatives than for the large disciplines. With regard to the conditions for success, small and large disciplines show a comparable importance of typical conditions for interdisciplinary collaborations. In conclusion, the absolute majority of respondents see no threat to the independence of small disciplines.

Keywords: interdisciplinarity, disciplinarity, small diciplines, collaborative research

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Bibliographie: Wolf, Moritz/Hoffmann, Stefanie: Die Rolle kleiner Fächer in interdisziplinären Forschungskooperationen, ZeHf – Zeitschrift für empirische Hochschulforschung, 2-2022, S. 131-148.
https://doi.org/10.3224/zehf.v6i2.04

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Literaturhinweise