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Umgang mit Schülervorstellungen im Evolutionsunterricht – Implizites Wissen von Lehramtsstudierenden bei der Wahrnehmung von Videovignetten

Jens Steinwachs, Helge Gresch

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Abstract


Zusammenfassung

In strukturtheoretischen Ansätzen von Lehrerprofessionalität wird davon ausgegangen, dass der adäquate Umgang von Lehrer*innen mit Antinomien ein zentrales Merkmal von Professionalität darstellt, wobei aus biologiedidaktischer Sicht insbesondere die Sachantinomie hinsichtlich des Verhältnisses von fachlicher Norm und Schülervorstellungen relevant ist. Dabei bieten Videovignetten die Möglichkeit einer fallbasierten Wahrnehmung und Reflexion der Antinomien in der universitären Lehrer*innenbildung. Unter der Annahme, dass die Wahrnehmung von Unterricht auch auf implizitem Wissen basiert, ist es für die Gestaltung der Praxis der universitären Lehrer*innenbildung sinnvoll, dieses zunächst zu rekonstruieren. Im vorliegenden Beitrag wird dazu der Frage nachgegangen, welches implizite Wissen von Lehramtsstudierenden zu Schülervorstellungen und dem Umgang mit ihnen im Evolutionsunterricht die Wahrnehmung von Videovignetten beeinflusst. In dieser explorativen Studie werden zur Datenerhebung eine Videovignette als Diskussionsimpuls eingesetzt und Gruppendiskussionen durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgt mithilfe der Dokumentarischen Methode. Anhand der ersten Ergebnisse werden Perspektiven aufgezeigt, wie die Sachantinomie vor dem Hintergrund des impliziten Wissens in der Lehrer*innenbildung bearbeitet werden kann.

Schlagwörter: Antinomien, Dokumentarische Methode, professionelle Unterrichtswahrnehmung, Schülervorstellungen, Videovignette

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Dealing with students’ conceptions in evolution classes – Implicit knowledge of pre-service teachers in the perception of video vignettes

Abstract

In structural-theoretical approaches to teacher professionalism, it is assumed that the teachers‘ adequate handling of antinomies is a central attribute of professionalism. From a didactical point of view the ‘Sachantinomie‘ concerning the relationship between subject norm and students‘ conceptions is particularly relevant in this context. Video vignettes offer the possibility of a case-based perception and reflection of antinomies in university teacher education. Assuming that the perception of classes is also based on implicit knowledge, it is helpful for the configuration of the practice of university teacher education to first reconstruct the implicit knowledge of pre-service teachers. In the present paper, the question is pursued which implicit knowledge of pre-service teachers influences the perception of students‘ conceptions in evolution classes and the way teachers deal with it. This explorative study uses video vignette and conducts group discussions for data collection. Data analysis is carried out using the documentary method. Based on the first results, perspectives on the ‚Sachantinomie‘ are provided considering implicit knowledge in teacher education

Keywords: antinomies, documentary method, professional vision, student conceptions, video vignette

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Bibliographie: Steinwachs, Jens/Gresch, Helge: Umgang mit Schülervorstellungen im Evolutionsunterricht – Implizites Wissen von Lehramtsstudierenden bei der Wahrnehmung von Videovignetten, ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung, 8 (2019), S. 24-39. https://doi.org/10.3224/zisu.v8i1.02

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Literaturhinweise