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Rechtsextremismus – ein Jugendproblem? Altersspezifische Bedunge und forschungsstrategische Herausforderungen

Peter Rieker

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Seit den 1990er Jahren wird Rechtsextremismus in Deutschland vor allem als Jugendproblem thematisiert. Um zu prüfen, inwieweit diese Fokussierung der öffentlichen und wissenschaftlichen Aufmerksamkeit auf Jugendliche gerechtfertigt ist, wird in diesem Beitrag untersucht, wie stark Jugendliche auf verschiedenen Feldern des Rechtsextremismus präsent sind. Die vorliegenden Informationen zu rechtsextremen Organisationen, zu den Wahlerfolgen rechtsextremer Parteien, zu rechtsextremen Straf- und Gewalttaten sowie zum rechtsextremen Einstellungspotenzial der Bevölkerung ergeben ein differenziertes Bild. Aktionistische Gruppierungen in der rechtsextremen Szene, Wahlentscheidungen für rechtsextreme Parteien und fremdenfeindliche Straf- und Gewalttaten sind Felder, auf denen junge Männer in den letzten Jahren überproportional auffallen. Rechtsextremen und fremdenfeindlichen Einstellungen wird dagegen von älteren Menschen im Durchschnitt stärker zugestimmt, und auch in rechtsextremen Parteien organisieren sich in der Regel eher Erwachsene. Abschließend werden Zusammenhänge zwischen diesen Feldern skizziert und forschungsstrategische Herausforderungen benannt.

Schlagwörter: Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Jugend


Literaturhinweise