The afterlife of birth control policies in Mexico: Questioning the normalization of sterilization among racialized (mestiza) low-income women
Main Article Content
Abstract
Summary
We analyze the normalization of tubal ligation in Mexico by examining both the institutional perspective of health professionals and the experiences of racialized mestiza women who opt for sterilization. Using qualitative methods, we conducted in-depth interviews with 25 low-income mestiza women who underwent sterilization, and six health professionals. Additionally, we held three art-based workshops and conducted observation in a state-subsidized hospital. Our research shows that surgical sterilization remains the most common form of contraception for racialized, low-income women in Mexico. The women we interviewed value tubal ligation, seeing it as the safest option after experiencing failures with reversible methods and health concerns. In this paper, we challenge the normalization of tubal ligation in Mexico by showing how the wide-spread use of sterilization can be considered what we call the afterlife of population control policies. Healthcare professionals still work under sterilization quotas and organize campaigns to meet set targets.
Keywords: Mexico, sterilization, population politics, health professionals, mestiza women, reproductive othering
-----
Die Nachwirkungen der Geburtenkontrollpolitik in Mexiko: Zur Normalisierung von Sterilisationen bei rassifizierten Frauen mit niedrigem Einkommen
Zusammenfassung
Der Artikel untersucht die Normalisierung der Eileiterunterbindung in Mexiko anhand der Erfahrungen mestizischer Frauen. Wir haben 25 qualitative Interviews mit mestizischen Frauen mit niedrigem Einkommen, die sich einer Sterilisation unterzogen hatten, und sechs Gesundheitsfachkräften durchgeführt. Auch sind die Erfahrungen aus drei Workshops mit diesen Frauen, bei denen mit künstlerischen und partizipativen Methoden gearbeitet wurde, und Beobachtungen in einem staatlich subventionierten Krankenhaus in unsere Analyse eingeflossen. Danach ist Sterilisation nach wie vor die häufigste Form der Empfängnisverhütung für rassifizierte Frauen mit niedrigem Einkommen in Mexiko. Die befragten Frauen betrachten die Sterilisation als sicherste Option der Empfängnisverhütung, oft nachdem sie vorher negative Erfahrungen mit anderen Verhütungsmethoden gemacht hatten. Wir werfen einen kritischen Blick auf die Normalisierung der Sterilisation in Mexiko und zeigen, dass die weite Verbreitung als eine Form des Nachlebens (afterlife) der Bevölkerungspolitik gesehen werden kann. Im Gesundheitswesen wird immer noch mit Sterilisationsquoten und Kampagnen gearbeitet, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Schlüsselwörter: Mexiko, Sterilisation, Bevölkerungspolitik, Gesundheitsfachkräfte, Mestizische Frauen, Reproductive Othering
-----
Bibliographie: Pérez-Hernández, Yolinliztli/Schurr, Carolin: The afterlife of birth control policies in Mexico: Questioning the normalization of sterilization among racialized (mestiza) low-income women, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1-2025, S. 11-26. https://doi.org/10.3224/gender.v17i1.02
-----
Open-Access-Lizenz: Dieser Beitrag ist ab dem 05.03.2025 im Open Access unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung 4.0 International) verfügbar. Weitere Informationen zur Lizenz und den Nutzungsbedingungen finden Sie hier.