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Strategien Selbstregulierten Lernens in der Begabtenförderung

Christian Fischer

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Die Begabtenförderung ist eine Herausforderung, die in den letzten Jahren auch von Schulen zunehmend angenommen wird. Dabei stellt sich die Frage nach geeigneten Förderansätzen für hochbegabte Kinder insbesondere im schulischen Kontext. Reguläre Unterrichtsformen werden den besonderen Entwicklungsbedürfnissen dieser Kinder oft nicht hinreichend gerecht. Spezielle Fördermodelle für besonders begabte Kinder basieren meist auf Formen Selbstgesteuerten Lernens. Dazu gehören etwa das „Schulische Enrichment Modell“ von Renzulli/ Reis (vgl. 1997) und das „Autonome Lerner Modell“ von Betts/ Kercher (vgl. 1999). Diese Unterrichtskonzepte erfordern jedoch Strategien Selbstregulierten Lernens, über die vor allem begabte Underachiever häufig nur unzureichend verfügen. Daher bedarf es oft eines speziellen Strategietrainings für besonders begabte Kinder, damit diese Formen Selbstgesteuerten Lernens überhaupt nutzen können. Das Internationale Centrum für Begabungsforschung hat daher auf Basis der speziellen Bedürfnisse hochbegabter Kinder eigene Strategietrainings entwickelt und erprobt. Dazu gehören zum einen die “Lernstrategiekurse für begabte Kinder“, die im außerschulischen Kontext vor allem der Intervention bei Lernschwierigkeiten dienen. Zum anderen zählt hierzu das „Forder-Förder-Projekt für begabte Kinder“, das im schulischen Kontext speziell zur Prävention von Lernschwierigkeiten genutzt wird. Die Lernstrategiekurse werden als Blockseminare mit anschließenden Folgeterminen insbesondere über Elternvereine organisiert. Das „Forder-Förder-Projekt“ wird nach dem Drehtürmodell über ein Schuljahr vor allem in Grundschulen und Gymnasien durchgeführt. Beide Strategietrainings bewirken deutliche Verbesserungen in den Lernstrategien und in den Schulleistungen begabter Kinder, wie empirische Forschungen belegen (vgl. Fischer 2006).

Schlagwörter: Begabtenförderung, Underachievement, Lernschwierigkeiten, Selbstreguliertes Lernen, Lernstrategien

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Strategies of Selfregulated Learning in Gifted Education

Abstract

Gifted education was accepted as a challenge for schools by teachers in the last years. Often they ask for adequate measures to support the gifted in their lessons and in school in general, because the ordinary teaching units and lessons do not focus on the special developmental needs of these children. In the special instruction for each of these students measures of self-regulated learning are best known, as e. g. the “Schoolwide Enrichment Model” by Renzulli/ Reis (vgl. 1997) or the “Autonomous Learner Model” by Betts/ Kercher (vgl. 1999). These methods require strategies of self-regulated learning, which gifted underachievers often did not develop. This is the reason why a lot of gifted children need a special instruction in learning strategies to profit in the long run from self-regulated learning. The International Center for the Study of Giftedness then started to develop, test and evaluate special learning strategy-trainings. On the one hand “Learning-Strategy-Courses” focus in extracurricular context on the intervention of learning difficulties. On the other hand the “Forder-Förder-Project” in schools is intended to function as preventive treatment. The “Learning-Strategy-Courses” are offered in the form of a three-day-course, which is followed by one-day-meetings to refresh and improve the acquired strategies. The “Forder-Förder-Project” follows the Revolving-Door Model and is realized over the period of a whole year in primary and grammar schools. Both measures effect improvement in the field of learning competence but also in school achievement. These results are verified by empirical research.

Keywords: gifted education, underachievement, learning difficulties, self-regulated learning, learning strategies


Literaturhinweise