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Mobile Kinder. Empirische Ergebnisse zum Zusammenhang von außerplanmäßigem Schulwechsel und Schulleistung

Margrit Stamm

Volltext: PDF

Abstract


Zusammenfassung

Der Aufsatz prüft die im deutschen Sprachraum bislang kaum thematisierte Hypothese, wonach ein Schulwechsel während des Schuljahres die Schulleistungen beeinträchtigt. In einer Schweizer Längsschnittstudie wurde dieser Zusammenhang bei insgesamt 169 Schulwechslern unter Einbezug des sozio-ökonomischen Hintergrunds, der Schulleistungen und der elterlichen Bildungsaspirationen untersucht. Im Ergebnis zeigen sich gemischte Befunde. So wechselten Kinder aus privilegierten Familien öfters in Schulen ausserhalb, Kinder aus eher bescheidenen Verhältnissen jedoch eher innerhalb der näheren Umgebung. Nach fünf Schuljahren hatten mobile Kinder zwar häufiger Klassen wiederholt, mehr Spezialförderung erhalten und schlechtere Schulnoten erzielt als stabile Kinder, aber viele der Unterschiede fielen bei Kontrolle der Schulleistungen des ersten Schuljahres und anderer Hintergrundmerkmale weg. In der Konsequenz erlaubt die Analyse zwar nur eine moderate Unterstützung der Hypothese, dass ausserplanmässige Schulwechsel leistungsbeeinträchtigend wirken. Sie richtet den Blick jedoch auf andere, vor allem häusliche Merkmale, welche Kinder und ihre Familien zu mobilem Verhalten bewegen.

Schlagwörter: Mobilität, Schulwechsel, Bildungsaspirationen, soziale Herkunft

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Children in mobiliy. Findings to the link school transfer and performance

Abstract

This article examines a hypothesis that has so far barely been discussed in the German-speaking area, namely that a school transfer during the school year impairs school performance. In a Swiss longitudinal study, this relationship was investigated in a sample of 169 students including the socioeconomic background and the parents’ educational aspirations. Mixed findings emerged. For instance, children from privileged families frequently changed schools outside of their local neighbourhood, while for children from more modest backgrounds, the school change was more likely to occur within the local neighbourhood. After five school years, although mobile children had more frequently repeated school years, received more special support, and achieved poorer grades than stable children, many of these differences disappeared when school performance in the first school year and other background variables were controlled for. As a consequence, the analysis only permits a modest support of the hypothesis. However, it does direct the focus towards other, above all domestic, features which bring about mobile behaviour in children and their families.

Keywords: mobility, school transfer, educational aspirations, social background


Literaturhinweise