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Mehrfache Benachteiligung? Kinder mit Einwanderungsgeschichte zwischen familialen Risikolagen und Kita-Nutzung

Susanne Lochner, Katharina Kopp, Maximilian Bach

Volltext: PDF

Abstract


Leseprobe

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Zusammenfassung

In Deutschland leben mehr als ein Drittel der 1- bis 6-jährigen Kinder in Familien mit mindestens einem zugewanderten Elternteil. Kinder mit Einwanderungsgeschichte sind jedoch seit jeher in Angeboten der Kindertagesbetreuung deutlich unterrepräsentiert. Inwiefern die Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung bei Kindern mit eigener oder elterlicher Einwanderungserfahrung auf familiale Risikofaktoren zurückgeführt werden kann, wird auf Basis des neuen Einwanderungskonzepts des Mikrozensus 2021 analysiert. Deskriptive Befunde verdeutlichen, dass die Schere in der frühen Bildungsbeteiligung zwischen Kindern mit und ohne Einwanderungsgeschichte in den Jahren vor dem Schuleintritt deutlich auseinandergeht. Multivariate Analysen zeigen darüber hinaus, dass neben Kindern mit nicht-deutscher Familiensprache im Besonderen Kinder aus bildungsbezogenen Risikolagen mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit eine Kita oder Tagespflege besuchen. Die Bedeutung dieser aktuellen Befunde wird aus der Perspektive der kindheitsbezogenen Ungleichheitsforschung unter Einbezug des Forschungsstandes zu Kompensationseffekten von Kitas sowie aktuellen Herausforderungen im Feld der frühen (institutionellen) Bildung diskutiert.

Schlagwörter: Kindertagesbetreuung, Migration, soziale Ungleichheit, Kindheit

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Participation in early childhood education and care in the focus of family risk situations and immigration experiences

Abstract

In Germany, more than one third of 1- to 6-year-old children live in families with at least one immigrant parent. However, children with an immigrant background have always been significantly underrepresented in early childhood education and care. Based on the new birthplace concept of the 2021 Mikrozensus, this paper analyses the use of early childhood education and care by children with own or parental immigration experience with regard to family risk situations. Descriptive findings illustrate that the gap in early educational participation between children with and without an immigration history in the years before school entry. Multivariate analyses further show that, in addition to non-German family language, children from educationally at-risk backgrounds are significantly less likely to attend a daycare center. The significance of these current findings will be discussed from the perspective of childhoodrelated inequality research, including the state of research on the compensatory effects of early childhood education and care and current challenges in the field of early (institutional) education.

Keywords: early childhood education and care, migration, social inequality, childhood

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Bibliographie: Lochner, Susanne/Kopp, Katharina/Bach, Maximilian: Mehrfache Benachteiligung? Kinder mit Einwanderungsgeschichte zwischen familialen Risikolagen und Kita-Nutzung, Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 4-2023, S. 439-458.
https://doi.org/10.3224/diskurs.v18i4.02

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Literaturhinweise