

Denkfallen bei planerischen Abwägungs- und Bewertungsverfahren – Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaften

Abstract
Zusammenfassung
In Anlehnung an Kahnemans „Thinking fast and slow“ wird zunächst gezeigt, welche potenziellen Denkfallen auch im planerischen Abwägen und Bewerten auftreten können. Die Kategorie der Denkfallen wird dann erweitert um solche aus gruppendynamischen Erkenntnissen und Routinen des typischen Verwaltungshandelns. Eine „eins-zu-eins-Übertragung“ auf planerisches Verhalten ist allerdings mit Skepsis zu sehen: Die Kontextbedingungen der Planung und ihrer Diskussion in der Öffentlichkeit bilden ein Gegengewicht gegen mögliche Denkfallen. Gleichwohl sind auch Planer*innen nicht gefeit dagegen: Informationsüberlastung, Zeitstress, Vielfalt und Vielzahl von Widerständen und Trägern von Belangen verleiten zu verkürzten Planungs- und Entscheidungsprozessen, in denen unbewusste Reaktionsmuster rationales Verhalten restringieren.
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Bibliographie: Fürst, Dietrich: Denkfallen bei planerischen Abwägungs- und Bewertungsverfahren – Erkenntnisse aus den Kognitionswissenschaften, JB StadtRegion, 1-2016, S. 43-59. https://doi.org/10.3224/jbsr.v9i1.03