Bewahrung der demokratischen Resilienz in der Polizei mit Hilfe von Bildung und Wissenstransfer Empirische Befunde zur Radikalisierungsprävention als Aufgabe der Organisation

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Anne Melzer, Cathrin Chevalier, Maria-Luisa Waßmann, Lisa Stegemann

Abstract

Die Bewahrung demokratischer Resilienz innerhalb der Polizei Mecklenburg- Vorpommern (MV) ist eine essentielle Aufgabe, um die Integrität und Legitimität dieser Institution zu sichern. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen, wie Pandemien, soziale Ungerechtigkeiten und politische Spannungen, können Radikalisierungstendenzen nicht nur innerhalb der Gesamtgesellschaft, sondern auch innerhalb der Polizei auftreten. Der vorliegende Artikel fokussiert, basierend auf den Ergebnissen der MEGAVO-Studie der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol), speziell die Themengebiete Wissensmanagement und demokratische Resilienz. Der spezifische Teil der Studie für MV beleuchtet, welche Maßnahmen die Organisation ergreifen kann, um die demokratische Resilienz ihrer Mitarbeitenden zu stärken. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Wissen und Bildung entscheidende Faktoren zur Prävention von Radikalisierung sind. Bildung fördert kritisches Denken und analytische Fähigkeiten. Diese sind wiederum notwendig, um antidemokratische Tendenzen zu erkennen und diesen zu widerstehen. Konkrete Empfehlungen umfassen nachhaltige Konzepte, Supervision, kollegiale Beratung sowie individuelles Lernen und Wissenstransfer.
Schlagworte: Radikalisierung, Demokratie, Prävention, Bildung, Polizei, Supervision


Bibliographie: Melzer, Anne/Chevalier, Cathrin/Waßmann, Maria-Luisa/Stegemann, Lisa: Bewahrung der demokratischen Resilienz in der Polizei mit Hilfe von Bildung und Wissenstransfer. Empirische Befunde zur Radikalisierungsprävention als Aufgabe der Organisation, RadiX – Zeitschrift für Radikalisierungsforschung und Prävention, 2-2025, S. 39-56.

Artikel-Details

Erscheinungsdatum: Oktober 2025

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